Übersee – Lodernde Flammen, starker Rauch und ein Schaden im sechsstelligen Bereich sind die Folgen eines Kellerbrandes im Gasthaus „Hinterwirt“ in Übersee. Laut Polizeibericht ging der Alarm gegen 16.20 Uhr bei der Integrierten Leitstelle Traunstein ein und rief die Einsatzkräfte der Feuerwehr Übersee, Grassau, Marquartstein sowie Staudach-Egerndach zu Hilfe.
Die Einsatzkräfte konnten das Feuer zügig unter Kontrolle bringen. Den Brand final zu löschen, dauerte jedoch mehrere Stunden, da ein Batteriespeicher Feuer gefangen hatte und immer wieder aufflammte. Verletzt wurde niemand. Wie Einsatzleiter Lucas Geppert gegenüber dem OVB erklärte, konnte der eigentliche Brand nach etwa 15 Minuten unter Kontrolle gebracht werden. Bis auf eine geringfügige Rauchausbreitung innerhalb des Hauses und an der Fassade sowie ein paar kaputte Fenster konnten die Einsatzkräfte den Schadensbereich auf die Kellerräumlichkeiten begrenzen. Die Brandursache ist noch unklar.
Aufwendige Bergung
des Stromspeichers
Das Komplexe an diesem Einsatz: „Durch die chemischen Reaktionen der Batterien konnte die Rauch- und Hitzeentwicklung nicht ohne Weiteres gestoppt werden“, sagt Geppert. Denn die in der Batterie verwendeten Metalle geben viel Energie ab, wodurch es zu einer hohen Temperaturentwicklung kommt. „Das Löschen dieses Materials nimmt wesentlich mehr Zeit in Anspruch als das Löschen von etwa Holz.“
Deshalb mussten die Zellen einzeln aus dem Keller geborgen werden. „Anschließend kamen sie in ein Wasserbad, um über längere Zeit kühlen zu können“, so der Einsatzleiter. Zur Bergung der Bauteile kamen erneut Atemschutzträger in sogenannten leichten Chemikalienschutzanzügen zum Einsatz. Nach der Bergung brachte die Feuerwehr die Batterieteile mitsamt dem Kühlbehälter zu einer Spezialfirma nach Siegsdorf. In diesem Zuge wurde auch die Feuerwehr Siegsdorf verständigt, die vor Ort die Kühlarbeiten übernommen hat. Das Löschwasser wurde laut Geppert in Tanks zwischengelagert und anschließend fachgerecht entsorgt.
Laut Geppert käme es in letzter Zeit vermehrt zu derartigen Batteriebränden. „Aber nicht, weil diese besonders brandanfällig sind. Sondern, weil es immer mehr dieser Batterien gibt.“
Aufgrund der Rauchentwicklung wurde eine Warnung für einen Teilbereich der Gemeinde Übersee herausgegeben. Die Anwohner mussten Fenster und Türen geschlossen halten. Die Warnung wurde gegen 21 Uhr aufgehoben.
Glückliche Fügung
zum Brandzeitpunkt
Glücklicherweise waren zum Zeitpunkt des Brandes keine Gäste im Haus. Wie Wirt Josef Trummer auf OVB-Nachfrage berichtet, beginnt der Betrieb um 17 Uhr. Ein Familienmitglied habe zufällig den Rauch entdeckt, der aus dem Kellerfenster kam. Wann Trummer sein Lokal wieder eröffnen kann, weiß er nicht. „Die Gaststube ist wegen des Rauchs nicht benutzbar. Die Küche ist unversehrt geblieben“, sagt er. Deswegen bietet er nun Speisen zum Mitnehmen an.
Während des etwa siebenstündigen Einsatzes waren etwa 100 Einsatzkräfte vor Ort, mehr als 30 mit Atemschutzgeräten. Die Brandfahnder der Kripo Traunstein haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Untersuchungen zur Brandursache dauern an. Tina Blum