Traunstein – Am Ostermontag fand mit dem Georgiritt in Traunstein eine der größten und schönsten wiederkehrenden Brauchtumsveranstaltungen Südbayerns statt. 385 Reiter samt Pferden, aber auch mehrere Kutschen und Fußgruppen nahmen teil. Tausende Zuschauer säumten die Straßen entlang der Zugstrecke. Am Ettendorfer Kircherl erhielten Ross und Reiter den kirchlichen Segen. Die Schwerttänzer präsentierten auf dem Stadtplatz ihre Darbietung und zeigten einmal mehr, „dass der Frühling nun die Oberhand über den Winter gewinnt.“
Der „Herold“
gibt das Signal
Pünktlich um 10 Uhr hob der „Herold“ seinen Stab und gab damit das Startsignal für den Georgiritt 2025. Unter dem Geläut der Kirchenglocken setzte sich der Zug in Bewegung. Zum ersten Mal war in diesem Jahr eine Ehrenkutsche aus Grabenstätt dabei. Außerdem gab es in diesem Jahr eine Ehrenkutsche für die Vertreter von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst.
„Das diesjährige Sicherheitskonzept verlangt den Einsatz von 220 Helfern, und ohne deren Einsatz könnten wir unsere Brauchtumsveranstaltung nicht durchführen“, betont der Georgivereinsvorsitzende Simon Schreiber.
Zum 650-jährigen Jubiläum „Stadtrechte Traunstein“ freut es die Verantwortlichen besonders, dass neben dem geschäftsführenden Landrat Josef Konhäuser, dem amtierenden Stadtoberhaupt Dr. Christian Hümmer auch die Alt-Oberbürgermeister Fritz Stahl, Manfred Kösterke und Christian Kegel sowie die Ehrenbürgerin Waltraud Wiesholler-Niederlöhner und Ehrenringträger Hans Zillner in einer der sieben Kutschen Platz nahmen. Nach einer längeren Pause war in diesem Jahr auch wieder die Landgemeinde Haslach dabei, geritten und dargestellt von der Pferdesportgemeinschaft Traunstorf.
Angeführt wurden die Landgemeinden wie in jedem Jahr von der Gruppe aus Kammer. Diese waren mit 72 Pferden auch in diesem Jahr am stärksten vertreten, gefolgt von den Reitern aus Erlstätt, die sich mit 49 Pferden beteiligten. Insgesamt waren 17 verschiedene Landgemeinden in die Große Kreisstadt gekommen, um am Georgiritt teilzunehmen.
Darüber hinaus beteiligten sich sechs Musikgruppen. Mit einem Kraftakt haben auch mehrere Mädchen im Alter zwischen elf und 15 Jahren das Modell des Ettendorfer Kircherls die gesamte Strecke über mitgetragen und die Figur des heiligen Georg fand ebenso wieder ihren Platz in der Prozession.
Bei den Fußgruppen waren 45 Pfeifer im Alter zwischen sieben und 45 Jahren dabei und die Landsknechte präsentierten sich als 40 Mann starke Truppe. Die Schwerttänzer beteiligten sich neben ihren zwei Auftritten mit 16 Tänzern, zwei „Wurstln“ und vier farbenfrohen Fahnenschwingern. Zum ersten Mal nahm Georg Jobst als Eiserner Ritter auf dem Rücken eines Pferdes Platz. „Leider hatte das Pferd nahe dem Ettendorfer Kircherl einen Schreckmoment und hat den Ritter abgeworfen“, informiert Simon Schreiber und ergänzt, „Gott sei Dank ist Georg Jobst mit dem Schrecken davongekommen.“
Am Ende der diesjährigen Pferdewallfahrt zieht der Georgivereinsvorsitzende Simon Schreiber eine positive Bilanz und richtet seinen ausdrücklichen Dank an alle Helfer, sämtliche Teilnehmer, aber auch an die 20000 Zuschauer, „die den diesjährigen Georgiritt wieder zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.“ Glücklicherweise ist der Georgiritt weitestgehend unfallfrei verlaufen und es kam zu keinen schwereren Unfällen.