„Bett-Matratze brannte lichterloh“

von Redaktion

Dramatischer Feuerwehreinsatz in Marquartstein – 25-jährige Mieterin erleidet Rauchvergiftung

Marquartstein – „Als wir ankamen, brannte die Matratze auf dem Bett lichterloh“, erzählt Florian Wölkl von der Freiwilligen Feuerwehr Marquartstein. Er war Einsatzleiter in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, als kurz nach Mitternacht der Notruf von einem Brand in einer Wohnung einging. „Da in der Matratze sehr viele Kunststoffe und anderes drin sind, war die Rauchentwicklung massiv. In der rund 50 Quadratmeter großen Wohnung war keine Sicht“, berichtet Wölkl im Gespräch mit dem OVB.

Der Atemschutz-Trupp habe dann schnell die Matratze abgelöscht, die Matratze ins Freie geschafft und die Entrauchung der Wohnung durch eine Abluftöffnung eingeleitet. Nach dreistündigen Belüftungsmaßnahmen konnte die Wohnung wieder ohne Bedenken betreten werden. Dann erkannten Wölkl und die anderen Einsatzkräfte den großen Schaden: „Ich würde sagen, alles, was drin ist, ist quasi ein Totalschaden.“

Die 40000 Euro Sachschaden der Polizei sind für ihn relativ niedrig geschätzt. „Die ganze Wohnung war schwarz, außer der Bodenbereich, denn der Rauch steht oben. Das Bettgestell war auch noch in der normalen Farbe, alles andere bis zur Decke kohlrabenschwarz“, so der Einsatzleiter der Feuerwehr. „Durch einen Rauchvorhang bei der Wohnungstür haben wir den restlichen Teil des Gebäudes geschützt“, schildert Wölkl das Vorgehen seines Teams, dadurch konnten alle anderen Bewohner des Hauses die Nacht in ihren vier Wänden verbringen. Für die Geschädigte wird es eine ganze Weile dauern, bis sie wieder in ihre Mietwohnung kann. „Couch, Esstisch und solche Sachen, den Brandgeruch bringst du nicht mehr raus, das wird alles entsorgt werden“, lautet Wölkls Fazit.

Dazu seien Schalter und Steckdosen durch die enorme Hitzeentwicklung verschmort, der Feuerwehrmann bezweifelt außerdem, ob reine Malerfarbe zum Weißeln reiche. Brandursache war laut Polizei „eine defekte Ladestation neben dem Bett.“ Wölkl: „In der Steckdose neben dem Bett war noch irgendwas eingesteckt.“ Sicher könne er es nicht sagen, aber er vermute schon, dass der Brand davon komme.

Die 25-jährige Mieterin erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde leicht verletzt ins Krankenhaus Traunstein gebracht. Der Rauchmelder weckte die schlafende Frau. Durch das schnelle Eintreffen der Feuerwehren aus Marquartstein und Grassau konnte Schlimmeres verhindert werden. Jeder Wohnungsbrand sei für die Feuerwehr eine neue Herausforderung, Wölkl: „Wir wissen nie, was uns hinter der Wohnungstür erwartet. Wir wissen nicht, was die Leute für Hobbys haben, mal kann ein Hund da sein, der uns anspringt. Vergangene Woche in Übersee war im Gebäude ein Batteriespeicher. Das ist immer schwer einzuschätzen.“ Patrick Nägele

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