Neuer Müllbauhof für Raubling

von Redaktion

Landkreis Rosenheim investiert 35 Millionen Euro in nachhaltige Anlage

Raubling – Die Einrichtungen des Müllbauhofs, den der Landkreis Rosenheim seit 1957 in Raubling betreibt, entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Das sagte Landrat Otto Lederer beim symbolischen Spatenstich für einen Neubau, zu dem Behörden- und Firmenvertreter auf die Baustelle am Tännelbach gekommen waren. Die eingesetzten Fahrzeuge sind heute größer als vor 70 Jahren, sodass es in den Hallen eng geworden ist. „Damals war’s ideal, heute passt’s nicht mehr“, so Lederer. Um das Problem zu beheben und die steigenden Anforderungen des Arbeitsschutzes langfristig zu erfüllen, habe man sich für einen Neubau entschieden, „der für die nächsten 70 Jahre gut ist“.

Im ersten Bauabschnitt wird ein 80 mal 26 Meter großes Gebäude errichtet. Rund ein Drittel dieser Fläche ist für die Verwaltung vorgesehen, die auf zwei Geschosse verteilt ist. An den Verwaltungsbereich schließen sich Werkstätten und eine Waschhalle an.

Ein weiteres Gebäude mit einer Grundfläche von rund 650 Quadratmetern ist für die Schlosserei bestimmt, in der die Stahlcontainer gewartet und repariert werden.

Im zweiten Bauabschnitt wird die vorhandene Lkw-Halle westlich des Tännelbachs erweitert. Außerdem wird östlich des Bachs eine 675 Quadratmeter große Lagerhalle neu erstellt. Hier können auch Umkleideräume für künftige Müllwerker eingerichtet werden. Derzeit sind diese laut Lederer nicht erforderlich, da die einzige Dame im Betrieb in der Verwaltung arbeitet. Der Rohbau der Gebäude wird laut Geschäftsführer Siegfried Huber von der ausführenden Firma „Grossmann-Bau“ mit Ortbeton und Stahlbeton-Fertigteilen erstellt. Für die Fassade und den Innenausbau wird aus Gründen der Nachhaltigkeit weitgehend Holz verwendet.

Bei dem Vorhaben wird laut Architekt Ulrich Farthofer besonders auf Ökologie und Energieverbrauch geachtet. Auf den Dächern werden Photovoltaik-Anlagen installiert, die Strom für den Betrieb der Wärmepumpe liefern, mit der die Gebäude beheizt werden. Außerdem sind Ladestellen für elektrische Lkw vorgesehen.

Im Zug des Umbaus werden auch die drei Brücken erneuert, die die beiden Teile des Betriebsgeländes östlich und westlich des Tännelbachs miteinander verbinden. Dabei wird laut Lederer vorsorglich der Durchfluss-Querschnitt vergrößert, „um etwaigen Starkregenereignissen besser gerecht zu werden“. Den Auftakt zur Modernisierung machte zu Beginn des Jahres der Abriss von Altanlagen im westlichen Teil des Betriebsgeländes, der inzwischen abgeschlossen ist. Die Bauzeit soll laut Lederer vier Jahre betragen. Der erste Bauabschnitt soll Ende 2026 abgeschlossen sein, der zweite zwei Jahre später. Das Vorhaben wird nach derzeitiger Berechnung knapp 35 Millionen Euro kosten.

Eine Investition in dieser Höhe ist laut Lederer sinnvoll, da der Landkreis mit einer leistungsfähigen Anlage nicht nur eine sichere Müllabfuhr, sondern auch günstige Müllgebühren sicherstellen kann, was den Bürgern zugutekomme. Außerdem würde ein Großteil der Arbeit von Unternehmen aus der Region erledigt, was der heimischen Wirtschaft zugutekomme.Alfred Schubert

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