Benefizkonzert mit Jazz-Legende Ibrahim

von Redaktion

Schüler des Schloss-Gymnasiums Neubeuern sammeln für Ambulantes Kinderhospiz

Neubeuern – „Gemeinsam für mutige Herzen“ – unter diesem Motto veranstalteten die Teilnehmer des Projektkurses Musik vom Schloss-Gymnasium Neubeuern einen Benefizabend. Mit Musik und Buffet sammelten sie Geld für das Ambulante Kinderhospiz München/Zentrum Südostbayern Rosenheim (AMK). Ein besonderer Glücksfall war, dass sie für dieses Benefizkonzert einen international renommierten Jazzpianisten aus Südafrika gewinnen konnten.

Im Rahmen des Projektkurses Musik hatten sich die Elftklässler zusammen mit ihrer Musiklehrerin Christina Rothmayer zu Beginn des Schuljahres überlegt, ein Konzert zugunsten eines wohltätigen Projekts zu organisieren. Das Projekt war schnell gefunden, und die Schüler planten, ihre Spende noch vor Schuljahresende direkt in Rosenheim beim AMK abzugeben. Um noch mehr Spenden zu generieren, sollte ein „Special Guest“ eingeladen werden, idealerweise ein bekannter Musiker aus der Region. Durch Zufall lernte Christina Rothmayer im Herbst den südafrikanischen Jazzpianisten Abdullah Ibrahim, der in Aschau lebt, bei einem Konzert beim Hirzinger kennen. Die Teilnehmer des Projektkurses waren sofort begeistert, und der 90-jährige Jazzpianist nahm die Einladung auf Schloss Neubeuern gerne an.

Zur Begrüßung erklang „Adios Nonino“ von Astor Piazolla (1921 bis 1992), gespielt vom Schlossensemble unter der musikalischen Leitung von Christina Rothmayer. Das Schlossensemble bestand aus Elisabeth Feigenberg, Julien Gonthier, Timothée Bayeux (Klarinette), Yingzi Krämer, Alina Kraus, Julian Drescher, Xiaotian Zheng und der Mentorin Magdalena Freer sowie Physiklehrer Fabian Baumann. Jazzige Melodien und Popsongs, dargeboten von kleineren Ensembles, wechselten sich mit Klassikern wie dem „Intermezzo“ von Heinz Provost (1890 bis 1951) ab, bei dem Elisabeth Feigenberg an der Geige von Christoph Declara begleitet wurde, oder dem Stück „Almost There“ aus dem Musical „The Princess and the Frog“, gesungen von Alina Kraus, begleitet von Xiaotoan Zheng am Klavier und Fabian Baumann am Schlagzeug. Die Schülerinnen Noa Goldscheider und Alisha Mörtl führten charmant durch den Abend.

Ein Film über das Kinderhospiz und ein Interview mit Magdalena Mayer vom AMK gewährten Einblicke in die Arbeit. Mayer betonte, dass sich die Institution als Lebens- und nicht als Sterbebegleitung versteht. Der ambulante Kinderhospizdienst unterstützt und begleitet Familien, in denen ein Kind, Jugendlicher oder junger Erwachsener lebensverkürzend erkrankt ist. Qualifizierte Ehrenamtliche begleiten die Familien, orientiert an individuellen Wünschen. Mayer sagte, dass es weniger Berührungsängste brauche und die Arbeit des Kinderhospizes im Fokus stehen müsse. Nicht umsonst laute das Motto: „Nicht das Leben mit Tagen, sondern die Tage mit Leben füllen.“ Diese sinnstiftende Aufgabe benötige Unterstützung, da die Arbeit zu zwei Dritteln aus Spenden finanziert werde. Umso mehr freue sie sich, dass der Projektkurs das Benefizkonzert ausrichte.

Anschließend richteten sich die Scheinwerfer auf Abdullah Ibrahim, der – wie bei all seinen Konzerten – ganz bescheiden auftrat und den Applaus mit einem Lächeln abwehrte. Aus leisen, langsamen Tönen entwickelte sich eine Melodie, die sich über 20 Minuten weiterentwickelte: ein nicht enden wollender musikalischer Erzählfluss, ein unendlicher Strom von Melodien und Motiven. Seinen bekannten Stücken wie „Trieste My Love“, „Blue Bolero“ oder „For Coltrane“ fügte der Pianist viele neue Melodien hinzu.

Eine musikalische Zeitreise, spannend, schön, melancholisch – musikalischer Ausdruck für all das, was einem im Leben widerfährt, passend zum Motto des AMK: „Nicht das Leben mit Tagen, sondern die Tage mit Leben füllen.“ elk

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