Kiebitz-Paradies dank Starkregen

von Redaktion

Bad Aiblinger Landwirte unterstützen Schutz bedrohter Vogelarten

Bad Aibling Das Willinger Moos in der Gemeinde Bad Aibling bietet dem im Alpenvorland vom Aussterben bedrohten Kiebitz wertvollen Lebensraum. Wie das Landratsamt Rosenheim mitteilt, haben sich die Starkregenfälle im vergangenen Jahr positiv auf diesen Lebensraum ausgewirkt. Seitdem entstanden auf zwei Äckern Flachwasserbereiche, die den Kiebitz sowie zahlreiche weitere Vogelarten anlocken. Um den Schutz der Vögel zu gewährleisten, verzichten die örtlichen Landwirte seitdem auf die Bewirtschaftung dieser Flächen.

Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Rosenheim richtet in diesem Zusammenhang einen ausdrücklichen Dank an die beteiligten Landwirte. „Marinus Eyrainer, Josef Hagl und Bernhard Schmid haben sich bereit erklärt, die Nassstellen zu belassen und von der Bewirtschaftung auszusparen sowie den Schutz der Nester zu unterstützen“, erläutert Margit Böhm von der Unteren Naturschutzbehörde.

Die ehrenamtlichen Wiesenbrüterberaterinnen des Projektes, Steffi Niggl und Katharina Schlegl-Kofler, werden nun gespannt beobachten, wie sich das Brutgeschehen dort weiterentwickelt. Zugleich appelliert Böhm an Spaziergänger und Hundebesitzer, sich unbedingt an die Beschilderungen zu halten, um Störungen der Vögel zu vermeiden und den Bruterfolg nicht zu gefährden.

Im Jahr 2024 konnten im Landkreis Rosenheim 126 Kiebitzgelege von insgesamt 124 Brutpaaren geschützt werden. Aus 99 Nestern schlüpften die Küken, was einem erfreulichen Schlupferfolg von 79 Prozent entspricht. Insgesamt wurden 100 Jungvögel flügge. Dies entspricht 0,8 Jungvögeln pro Brutpaar und reicht aus, um den Bestand langfristig zu erhalten. Der Landkreis Rosenheim zählt damit zu den wenigen Regionen in Bayern, in denen es noch über 100 Kiebitz-Brutpaare gibt.

Weitere Informationen zur Förderung, zum Kiebitzschutz sowie zum BayernNetzNatur-Projekt „Netzwerke für den Kiebitz“ erhalten Interessierte bei Margit Böhm unter der Telefonnummer 08031/3923301 sowie auf der Homepage des Landratsamtes Rosenheim.

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