Rosenheim – Zustimmende Bekundungen der Arbeit des Bund Naturschutz gab es bei der Jahresversammlung im Gasthaus Höhensteiger in Westerndorf St. Peter. Die von Peter Kasperczyk geleitete Neuwahl bestätigte Rainer Auer als Vorsitzenden für die nächste vierjährige Amtszeit. Zu seinen Stellvertretern wurden Stefan Storandt und Andrea Waurer gewählt. Die Kasse verwaltet Klaus Jordan, die Schriftführung hat Theo Schneider.
Zu Delegierten wurden Klaus Jordan, Andrea Waurer, Stephan Storandt und Peter Wideburg ernannt. Die weiteren Beisitzer des Vorstandes sind Klaus Dehler, Wolfgang Matschke, Michael Scheckatz und Max Finster, die Kassenprüfung obliegt Elfriede Reindl.
Aufmerksame Gäste und Vertreter dem Bund Naturschutz nahestehender Organisationen und Einrichtungen, waren vom DAV-Vertreter bis zum Landschaftspflegeverband anwesend. Ehrenvorstand Bodmaier vom Bauernverband sowie der stellvertretende Landrat Josef Huber waren ebenfalls zugegen, wobei dessen Begrüßungsworte nicht bei allen Anwesenden Zustimmung fanden.
Huber, selbst Landwirt, Jäger, Grundbesitzer und der Natur durchaus zugewandt, aber auch Amtsvertreter als Bürgermeister, wünschte sich vor Stellungnahmen des Bund Naturschutz mehr Gedankenaustausch. Dies legte er bezüglich Auslegungen der Bebauung von Weilern und Kleinsiedlungen fest. Im Wortaustausch mit Rainer Auer, einst selbst Bürgermeister, über das Bauen im Außenbereich wurden die unterschiedlichen Betrachtungsweisen offengelegt.
Die Rückblicke belegten das breite Aufgabenfeld, welches der Bund Naturschutz, gestützt von zahlreichen Helfern und Förderern, bewältigt: Hege und Pflege der Streuwiesen auf der Gritschen, Betreuung des Bergwaldes, das Auge auf Hütten und Wege. Die Probleme, welche die milden Winter mit sich bringen, entstehen durch den wachsenden Freizeitdruck. „Die Mobilität ist ein großes Sorgenkind, alles wird mit dem Auto erledigt“, so Vorsitzender Auer. Die bessere Einbindung des Öffentlichen Personennahverkehrs ist zwingend geboten.
Auch der Ausbau der A8, Brenner-Nordzulauf, Kampenwandbahn – diese drei Schwerpunkte, wo der Verband auch mit Klagen seine Interessen und die zahlreicher Mitbürger vertritt, beleuchtete der Vorsitzende. Im Bezug auf das Thema Kampenwand verwendete er auch den Begriff der Unwahrheiten, die hier verbreitet werden, etwa beim Schutzbereich Bergwald. Bezüglich des Brenner-Nordzulaufs verbleibt die Hoffnung auf eine Ertüchtigung der Bestandsstrecke.
450 neue Mitglieder konnten nach dem Geschäftsbericht gewonnen werden, bei einem derzeitigen Mitgliederstand von 7593 Personen. Das Geschäftsjahr konnte mit einem Kassenplus abgeschlossen werden, auch begründet durch erhebliche Spendenbereitschaft. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet man mit einem ausgeglichenen Haushalt von rund 70000 Euro. Der Haushalt wurde einstimmig verabschiedet.
Veronika Maurer belegte eine einwandfreie Kassenführung, die Entlastung war einstimmig. Vorsitzender Rainer Auer begrüßte eine „neue“ alte Bekannte mit Veronika Maurer, welche zukünftig in der Geschäftsstelle tätig sein wird.
Das fachliche Thema des Abends war „Der Biber – ein Urbayer ist wieder da“. Gerhard Schwab aus dem Landkreis Straubing, freier Mitarbeiter im Bund Naturschutz, vermittelte mit Zahlen, Fotos und vielen persönlichen Begebenheiten, was den Lebensraum und den Umgang mit dem Biber ausmacht. „Der Biber ist da – und wird es bleiben, an uns liegt es, wie wir damit umgehen.“
Deutlich machte der Referent, was falsch läuft, welche Gefahren und Probleme dem Tier nachgesagt werden und wie wir als Landwirte und betroffene Grundstückseigentümer in Zusammenarbeit mit Biberbeauftragten Abhilfe schaffen könnten. Im Kreis der anwesenden Versammlungsteilnehmer fand er für sein rund einstündiges Referat offene Ohren. swt