Siegsdorf – Seit 75 Jahren kommen jedes Jahr im Mai die meisten der 117 Vereine des großen Gauverbandes I nach Siegsdorf, um gemeinsam betend zur Gottesmutter Maria Eck zu pilgern und dort um Frieden in der Heimat und der Welt zu bitten sowie sich all jener dankbar zu erinnern, die durch Kriege, Gewalt und Terror ihr Leben lassen mussten.
2308 Trachtler machten sich heuer in Siegsdorf hinter ihren Vereinsfahnen betend auf den Weg nach Maria Eck. Bei dichten Wolken, aber noch ohne Regen reihten sich die Vereine entlang der Hauptstraße hinter dem Siegsdorfer Wallfahrerkreuz, der Gaustandarte und der Gauvorstandschaft mit ihren Ehrengästen ein und nahmen den fast fünf Kilometer langen Weg hinauf zur Gottesmutter von Maria Eck in Angriff.
Bereits kurz nach dem Start begann es aber zu regnen, und je näher die Zugspitze dem Wallfahrtsort kam, umso intensiver wurde der Niederschlag, der anhielt, bis auch die letzten der 98 Fahnen von den Böllern der Weihnachtsschützen aus dem Markt Berchtesgaden vor dem Freialtar unterhalb des Klosters begrüßt wurden. Als Gauvorsitzender Michael Hauser zu Beginn daran erinnerte, dass man mit der Wallfahrt seit 1951 der gefallenen und vermissten Soldaten der vielen unsäglichen Kriege in der Welt gedenke, sie aber auch zum Andenken an die verstorbenen Trachtler und als Dank für Frieden und Freiheit in der Heimat nutze, hellte sich der Himmel auf. Hauser freute sich über die Teilnahme der regionalen Politik, aber auch der Vertreter aus dem Bayerischen Trachtenverband, dem Inngau, dem Chiemgau-Alpenverband und dem Loisachgau sowie vieler Gauehrenmitglieder.
Bruder Markus, der Guardian des Klosters Maria Eck, freute sich über so viele „wasserdichte“ Trachtler im heiligen Jahr und zelebrierte zusammen mit Pfarrer Andreas Zach aus Trostberg den festlichen Gottesdienst, der von der Musikkapelle „D’Rauschberger Zell“ musikalisch begleitet wurde.
„Wir sind im Leben alle Pilger der Hoffnung auf einer Langstrecke mit vielen Herausforderungen“, bestätigte Pfarrer Zach den Wallfahrern anhand seiner persönlichen Erfahrungen bei einer langen Pilgerfahrt. Er war sich sicher: „Wer mit Gott geht, ist nie allein!“
Der stellvertretende Gauvorsitzende Alfred Gehmacher dankte nach dem Lied vom „Guten Kameraden“ allen, die sich bei dem unsicheren Wetter auf den Weg gemacht hatten. Sein besonderer Dank galt dem GTEV Siegsdorf für die Organisation sowie der Polizeiinspektion Traunstein, dem BRK Traunstein/Siegsdorf und den Feuerwehren aus Siegsdorf und Eisenärzt für die Unterstützung.
Anja Holm aus Oberau hatte die vom Gau gesammelten Gebetsbitten der Aktion „Ich trage deinen Namen nach Maria Eck“ mitgetragen. Nach der Messe konnten die Wallfahrer ein Pilgerbrot erwerben. Die damit eingenommenen Spenden gehen an soziale Organisationen. Franz Krammer