Traunstein – Manuel Maier leidet an der unheilbaren Muskelkrankheit Morbus Pompe und ist komplett auf Hilfe von außen angewiesen. Der Niederbayer ist einer von zehn Menschen die in der außerklinischen Intensivpflege „In Salvio“ in Traunstein betreut werden. Nun hatte er seinen lange erhofften und darauf hingearbeiteten großen Auftritt und konnte im Jugendhaus Oase in Traunstein ein Konzert geben, sang und sprach zu verschiedenen selbst gemachten Beats seine profunden Texte.
Mit einer Brille steuert der völlig bewegungsunfähige Musiker den Monitor seines Computers und hat sich auf diesem mit seinem kleinen Studioequipment die entsprechenden Sounds selbst komponiert. „Ich verarbeite meine Situation mit meiner Musik“, sagte Maier zu den rund 20 Zuhörern. „Es sind Texte, die aus seiner Seele heraussprudeln“ betonte Doris Wagnerberger, die das Konzert organisierte.
Dabei sind die Texte von Feuervogel 32 – wie er sich als Rapper nennt – alles andere als „rap-typisch“. „Ich finde Texte wo es um Drogen oder Gewalt geht grausam. Drogen machen das Leben kaputt“ sagt er. „Mein Ziel ist anderen Menschen Mut zu machen, ich möchte für andere ein Licht sein.“
Mit seiner leiblichen Familie hat er keinen Kontakt mehr. Er hat die Situation in einem Lied verarbeitet, in dem er davon singt, dass er die aufkommende Wut damit verarbeitet hat, dass er den Menschen vergeben konnte.
Mit einem sechsfachen Herzstillstand sei er dem Tod vor Augen gestanden, sagt er über die erlebte Nahtoderfahrung und betont mit fester Stimme und Überzeugung: „Ich bin ein Mensch, der an Gott glaubt.“
Nach eineinhalb Stunden Konzert hatte der Feuervogel 32 aber nur scheinbar genug. Sein Umfeld hat mit ihm zusammen gleich das nächste Konzert in Planung, das voraussichtlich in Ruhpolding stattfinden soll.
Andreas Wittenzellner