Rosenheim/Wassserburg/ Traunstein – Es brennt an allen Ecken und Enden. Einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft zufolge fehlen deutschlandweit mehr als 300000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren.
Bei den Kindergartenplätzen sieht es auch nicht wirklich besser aus. Auch die Eltern in Südostbayern stehen mancherorts vor der Frage, ob es in ihrer Gemeinde genügend Platz gibt oder ob es bereits lange Wartelisten gibt. So zum Beispiel in der Stadt Rosenheim. Auch dort fehlt es an Kita-Plätzen. Das zeigt ein aktueller Blick auf die Zahlen.
Und das, obwohl in den vergangenen Jahren immer wieder eifrig nach Lösungen gesucht und Gebäude aufgestockt wurden. Gereicht hat es am Ende nicht.
Auch wenn sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr verbessert hat. Während damals knapp 500 Kita-Plätze fehlten, sind es heuer – im Moment – um die 350 (Stand 1. Mai).
Insgesamt kann die Stadt Rosenheim derzeit 664 Krippen- und 2210 Kindergartenplätze anbieten. Der Bedarf ist jedoch deutlich größer. So stehen derzeit (Stand 1. Mai) 72 Kinder unter drei Jahren auf der Warteliste. Bei den Kindergartenkindern sind es mit 282 deutlich mehr.
Ein kleiner Lichtblick: „In vier Kinderkrippen und in einigen Großtagespflegen gibt es noch einzelne freie Plätze“, erklärt Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim.
Im Landkreis Rosenheim haben die Eltern in einigen Gemeinden ebenfalls noch die Chance, einen Platz für ihr Kind zu ergattern. So standen für das im Herbst 2025 beginnende Kita-Jahr in Brannenburg zwei bis vier der insgesamt 86 Krippenplätze zur Verfügung. Wer für Kinder unter drei Jahren einen Platz sucht, könnte auch in Rohrdorf noch Glück haben. Dort sind von 86 Krippenplätzen noch welche frei – für den Kindergarten besteht hingegen schon eine Warteliste. Gleiches gilt für Prutting.
Während es auch in Aschau im Chiemgau und in Schechen weitere freie Plätze gibt, sind die Plätze unter anderem am Samerberg und in Riedering voll ausgelastet.
In Stephanskirchen sollen in diesem Jahr auch alle Kinder einen Platz erhalten. Daher gebe es voraussichtlich auch keine Wartelisten, anders als noch im vergangenen Jahr, als 20 Kinder nicht sofort einen Platz bekamen.
Das droht in diesem Jahr Eltern und Kindern in Großkarolinenfeld. Die Gemeinde geht derzeit davon aus, dass zehn Kinder auf der Warteliste für einen Krippenplatz landen, 18 Kinder werden vorerst keinen Platz im Kindergarten erhalten. Ähnlich sind die Aussichten in Kiefersfelden, wo sechs Kinder auf einer Warteliste für einen Krippenplatz stehen.
Zwölf Kinder warten auf einen Platz im Kindergarten. Dabei ist auch eine Tendenz im Landkreis zu erkennen: Während es vereinzelt noch Krippenplätze gibt, platzen die Kindergärten fast überall aus den Nähten.
Das Mangfalltal ist nach Angaben der Kommunen in Sachen Kinderbetreuung hingegen gut aufgestellt. So erklärt Christian Poitsch, Stadtmarketingchef und Sprecher der 20000-Einwohner-Stadt Kolbermoor, dass die verfügbaren 875 Krippen- und Kindergartenplätze für den Bedarf ab Herbst 2025 und voraussichtlich auch für das darauffolgende Kindergartenjahr ausreichen werden.
Fortsetzung auf Seite 14