Pfaffing – Unter dem Titel „Energetische Sanierung öffentlicher Gebäude: Potenziale, Herausforderungen und Ressourceneffizienz“ trafen sich Ende Mai Vertreter zahlreicher Kommunen der Landkreise Rosenheim und Traunstein zum vierten Netzwerktreffen des Klimaschutznetzwerks Rosenheim-Traunstein in Pfaffing. Dies teilte das Klimaschutznetzwerk Rosenheim-Traunstein mit.
Zum Auftakt begrüßte Bürgermeister Josef Niedermeier die Teilnehmer und gab einen Einblick in das Klimaschutzengagement der Gemeinde Pfaffing. Dabei hob er unter anderem die besondere Agilität der Verwaltung, Fortschritte in der Digitalisierung, den kommunalen Nachhaltigkeitsbericht sowie das moderne Gemeindezentrum hervor.
Anschließend stellte sich Tobias Stahl, der neue Geschäftsführer des Instituts für nachhaltige Energieversorgung GmbH (INEV), vor. Sebastian Gröbmayr, Projektleiter des Klimaschutznetzwerks bei INEV, informierte über den Stand der Netzwerkarbeit und die Fortschritte.
Die Veranstaltung leitete das zweite Jahr des Energieeffizienz-Netzwerks ein, in dem die 16 Kommunen ihre Ziele und geplanten Maßnahmen vorstellten. Im ersten Netzwerkjahr (Mai 2024 bis April 2025) wurden aus 1073 identifizierten Maßnahmen insgesamt 498 ausgewählt, die jährliche Eigenversorgungspotenziale im Bereich Strom und Wärme durch lokale Ressourcen in Höhe von 1793 MWh ermöglichen. Der Fokus liegt künftig auf der Umsetzung dieser Maßnahmen, welche in den betrachteten Bereichen zu einer CO2-Reduktion um 1598 Tonnen pro Jahr führen kann. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien sollen die Anteile der erneuerbaren Eigenversorgung im Bereich Wärme auf 47 Prozent und beim Strom auf 33,6 Prozent gesteigert werden.
Intelligente
Weiterentwicklung
Professor Dipl.-Ing. Georg Sahner gab praxisnahe Einblicke in die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude und beleuchtete dabei das Zusammenspiel von Ressourceneffizienz, Wirtschaftlichkeit und Stadtentwicklung. Anhand konkreter Sanierungsprojekte veranschaulichte er, wie sich durch integrative Planungsansätze energetische, funktionale und gestalterische Ziele gleichermaßen erreichen lassen. Er unterstrich, dass Sanierung mehr bedeute als reine Energieeinsparung – nämlich die intelligente Weiterentwicklung bestehender Strukturen unter ökologischen, funktionalen und wirtschaftlichen Aspekten. Zudem zeigte er auf, dass Maßnahmen zur energetischen Modernisierung in der Praxis den Energiebedarf um bis zu 70 Prozent reduzieren können.
Ein weiterer Programmpunkt widmete sich der energetischen Sanierung des Schul- und Gemeindezentrums Pfaffing. Franz Maier vom Ingenieurbüro „Kas + Maier“ und Architekt Jörg Pottrick von „kammerl & kollegen“ stellten das umfassende Sanierungskonzept vor, das unter anderem die Gebäudeanalyse, konkrete Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung sowie verschiedene Heizsysteme für die kommunalen Liegenschaften umfasste – mit besonderem Fokus auf Energieeffizienz und Brandschutz. Durch die Förderung über das KfW-Programm für Nichtwohngebäude konnte nicht nur die Finanzierung unterstützt, sondern auch eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen erzielt werden.
Die Veranstaltung schloss mit einer Besichtigung des sanierten Schul- und Gemeindezentrums Pfaffing.