Sonnige Tage in den Ferien machen es möglich: Im nahe gelegenen Park sehe ich eine junge Familie auf einer Decke am Boden sitzen. In der Mitte liegen Brot und frisches Obst. Um was es in den Gesprächen der Menschen dort geht, kann ich natürlich nicht hören, aber das Kinderlachen dringt bis zu mir vor. Es ist das Bild einer Erholung in der Natur und einer gelassenen Freude, die beim Vorbeigehen auch bei mir ankommt und auf mich ansteckend wirkt. Solche positiven Momente lassen mich innerlich aufatmen und ich nehme von der Freude selber etwas mit. Morgen feiern wir das Fest Fronleichnam, das für uns noch mehr bedeutet, als das Brot auf der Picknickdecke der jungen Familie. Aber es lässt etwas Ähnliches in uns anklingen. Fronleichnam ist eine geistliche Stärkung und ein Zeichen, dass Gott mitten in unserem Leben Platz nimmt. Eucharistie ist mehr als nur ein Ritual, sondern eine Einladung: „Komm her, setz dich zu mir und iss. Ich bin da und gehe mit Euch durchs Leben.“ Die Prozession an Fronleichnam zeigt, dass unser Glaube an die Gegenwart Jesu im gewandelten Brot nicht nur in den Kirchenbänken stattfindet, sondern auch im Park, am Küchentisch, im Pflegeheim oder auf der Straße. Überall dort, wo Menschen sich versammeln, einander zuhören und teilen, da beginnt dieses Wunder. Gerade in einer Zeit, in der so viele Meinungen und Krisen uns verunsichern, ist dieses Fest ein starkes Gegensignal: Wir gehören zusammen. Wir sind eingeladen. Jeder, ohne Ausnahme. Vielleicht ist das die stille Botschaft von Fronleichnam: Du musst nur kommen. Wie zu einem Picknick mit einem leeren Teller, aber mit einem offenen Herzen.