Höchste Waldbrandstufe ausgerufen

von Redaktion

Es besteht extreme Waldbrandgefahr. Im Landkreis Rosenheim wurden am gestrigen Sonntag die höchsten Waldbrandwarnstufen ausgerufen. Noch in der Nacht zuvor loderten in den Bergen traditionelle Sonnenwendfeuer. Wieso sie erlaubt waren.

Rosenheim/Landkreis – Daxenfeuer sind verboten. Das teilte das Landratsamt Rosenheim am Sonntagmittag (22. Juni) mit. „Laut der Waldbrandindexkarte des Deutschen Wetterdienstes bestehen im Landkreis Rosenheim die Gefahrenstufen 4 und 5, das bedeutet hohe bis sehr hohe Waldbrandgefahr“, teilt ein Sprecher mit.

In der Nähe von Wäldern muss bei offenen Feuern ein Sicherheitsabstand von mindestens 100 Metern eingehalten werden und eine ständige Aufsicht gesichert sein. Feuer und Glut müssen bei Verlassen der Feuerstätte erloschen sein. „Wegen des Brennglaseffekts sollte auch kein Glas in Wäldern oder auf Freiflächen zurückgelassen werden“, warnt das Landratsamt. Ausflügler dürfen nur ausgewiesene Parkplätze nutzen, da heiße Katalysatoren Grasflächen entzünden können. Die Zufahrten in die Wälder müssen frei bleiben.

In der Nacht zuvor – der kürzesten Nacht des Jahres – loderten überall in der Region Sonnenwendfeuer. Das wohl bekannteste und größte in der Region wird traditionell auf der Kampenwand in der Nähe der Bergstation entzündet, musikalisch umrahmt von Alphornbläsern und mit Blick auf die Feuerkette der leuchtenden Sonnwendfeuer in den österreichischen Bergen.

Trotz der Trockenheit durften die Sonnenwendfeuer entfacht werden. Solange kein Verbot vom Landratsamt bestehe, sei das erlaubt, informiert ein Sprecher der Feuerwehr Aschau. Zudem so beschreibt die Bergwacht Wasserburg, die jedes Jahr zur Sommersonnenwende, Dienst auf der Kampenwand hat, brenne das Feuer auf einer großen, abgesperrten Almwiese. Wald oder Latschenfelder seien weit genug entfernt. „Es ist zum Glück noch nie etwas passiert“, sagt Aschaus Feuerwehrkommandant Markus Vordermayer. Die Veranstalter seien selbst für die Feuerwache verantwortlich und sehr umsichtig: „Sie sind für den Notfall mit Schläuchen und einem entsprechenden Wasseranschluss ausgestattet.“ Bis zu 5000 Menschen erklimmen am längsten Tag des Jahres die Kampenwand. Die Seilbahn fährt bis Mitternacht, um die Gäste wieder ins Tal zu bringen. Doch viele wandern auch zu Fuß wieder hinab. Für sie sind die ehrenamtlichen Retter der Bergwachten Sachrang-Aschau und Wasserburg vor Ort. Viermal wurden sie in der kürzesten Nacht des Jahres zum Einsatz gerufen. „Zum Glück nichts Schlimmes“, sagt Werner Haas von der Wasserburger Bergwacht. Ein verstauchter Knöchel und kleinere Verletzungen. Die Wanderer wurden von den Rettern sicher ins Tal gebracht.

Artikel 2 von 11