Heilsame Hoffnungsträger

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Die vielen Baustellen auf den Straßen und auf der Autobahn bringen es momentan mit sich: Immer wieder einmal stehe ich im Stau. Alles steht still und ich habe Zeit zum Nachdenken. In den Autos sehe ich genervte Blicke, Finger auf den Handys und einige mit leerem Blick ins Nichts. In solchen Momenten stelle ich mir die Frage: Wer bringt uns eigentlich noch zum Innehalten, nicht weil wir müssen, sondern weil wir es bewusst wollen? Einer, der viele Menschen genau dazu bewegt hat, war der heilige Johannes, der Täufer, dessen Fest wir gestern gefeiert haben. Zu seiner Zeit muss er eine sehr eigenwillige Gestalt gewesen sein. Einer, der äußerst einfach und in der Stille lebte, nicht gefallen wollte, sondern innerlich gerufen war. Johannes war unbequem, und doch zog es die Menschen zu ihm, weil er echt war. Er war die Stimme der Hoffnung mitten im Chaos des Lebens. Indem er nicht nur um seine eigene Person kreiste, eröffnete er den Blick auf etwas Größeres und einen Größeren. Was wäre, wenn wir uns davon inspirieren lassen könnten in einer Welt voller Ablenkung, Überforderung und Zweifel? Vielleicht könnten dann im Alltag, mitten im Stau, an der Supermarktkasse oder im Büro Momente entstehen, wo die Hoffnung wieder hörbar wird. Eben nicht laut und moralisch belehrend, sondern einfach und menschlich. Johannes zeigt, dass man nicht perfekt sein muss, um Wegbereiter zu sein. Es reicht, echt und ehrlich zu sein, um dem Raum zu geben, der größer ist als wir. Auf einmal spüren wir dann mitten in der Betriebsamkeit, dass wir mehr sind, als nur unsere Termine. Wir können auch Hoffnungsträger sein.

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