„Wir sind unheimlich stolz auf Euch“

von Redaktion

Sensation in Florida – Robotic-Team vom Gymnasium Gars gehört zu den fünf Besten der Welt

Gars – Es war ein standesgemäßer Empfang nach der Rückkehr des Teams „Gars Control Senior“ vom Weltfinale der „First Lego League“ in Daytona Beach, Florida: Im Saal des Gymnasiums hatten sich neben der Schulleitung auch Landrat Max Heimerl, der Landtagsabgeordnete Sascha Schnürer, die Eltern der erfolgreichen Schüler sowie Vertreter diverser Sponsoren eingefunden, um das Robotics-Team nach der Rückkehr am Vorabend gemeinsam zu feiern.

91 Mannschaften
in Florida dabei

Platz fünf hatte das Team, gecoacht von den Lehrkräften Marco Grees und Tobias Bauer und begleitet von der stellvertretenden Schulleiterin Andrea Dreßel, im riesigen Teilnehmerfeld von 91 Mannschaften aus 23 Nationen erreicht, die damit spektakulärste Platzierung in der beeindruckenden Erfolgsserie der Garser Robotics-Teams. Auch Schulleiter Julian Zwirglmaier hob in seiner Begrüßung den „herausragenden Erfolg“ hervor und fasste es – sicherlich auch im Namen aller Anwesenden – treffend zusammen: „Wir sind wahnsinnig stolz auf euch!“

Konstant gute Läufe
der Roboter aus Gars

Worüber sich das Team selbst besonders freute: konstant gute Läufe der Roboter bei der Aufgabenbewältigung auf dem Spielfeld und vor allem erstmals von der Jury in allen Kategorien des Kriteriums „Roboterdesign“ die Spitzenbewertung „excellent“. Das unterstreicht eindrucksvoll die enorme Erfahrung, die das Senior-Team in diesem zentralen Bereich inzwischen gewonnen hat. Mit einer kleinen Präsentation wurde verdeutlicht, welcher Arbeitsaufwand, welches systematische Fehlermanagement und wie viele gezielte Optimierungsschritte hinter solch einem Ergebnis stehen. Neben der eher theoretisch-abstrakten Programmierung spielt auch die Konstruktion der Roboter, also der geschickte Zusammenbau aus den Lego-Komponenten eine zentrale Rolle. „Gars Control Senior“ hatte sich zuvor im Zentraleuropa-Finale unter rund 750 Teams aus Österreich, der Schweiz und Deutschland durchgesetzt. Und jetzt das „Florida Sunshine Invitational“ in Amerika. Teammitglied Emil Wieser erzählt: „Das Besondere an dieser Veranstaltung war die Begegnung mit so vielen Mannschaften aus aller Welt – und dass die gesamte Kommunikation, ob nun persönlich oder im Wettbewerb, auf Englisch erfolgte.“

Deutsche fühlen sich
sehr willkommen

Und die schönste Erfahrung? „Das Alliance-Game!“, ist sich die gesamte Mannschaft sofort einig: „Gars Control“ bekam als Zufallspartner ein Team aus Los Angeles zugelost und musste dann mit jeweils einem Roboter je Team die Aufgaben in einem verkürzten Zeitraum und mit den beiden Robotern gleichzeitig auf dem Feld lösen. Die Kommunikation und Zusammenarbeit bei dieser anspruchsvollen Aufgabe sei eine tolle Erfahrung gewesen, die noch dazu zu Platz eins unter allen Teampaaren geführt habe.

Und nachdem man täglich eher negative Schlagzeilen aus Amerika liest: Die jungen Leute können das so nicht bestätigen. „Es hat bei der Ein- und Ausreise keine Probleme gegeben, und wir haben uns als deutsches Team jederzeit willkommen gefühlt.“ Auch kritische Beobachtungen? Der unglaubliche Müllberg aus Verpackungen und Einweggeschirr für etwa 2500 Besucher und 800 Teilnehmer, enorm hohe Preise für ungechlortes Trinkwasser in Flaschen und ein Verbrauch von 18 Litern auf 100 Kilometer beim gemieteten Mannschafts-SUV.

Ohne Sponsoren hätte
es nicht geklappt

Neben der Gratulation für das Wettkampfteam sollte der Empfang an der Schule aber auch das finanzielle Engagement der diversen Sponsoren würdigen, wofür sich Schulleiter Zwirglmaier im Namen der Schule sehr herzlich bedankte. Und für das Team dankte Lorenz Thalmaier „allen, die im Hintergrund in irgendeiner Form unser Team unterstützt und uns diese tolle Erfahrung ermöglicht haben.“

Die Teilnahme am Weltfinale, die jede Mannschaft selbst finanzieren muss, hat gut 25000 Euro gekostet, ein Betrag, der neben einer Eigenleistung der Teilnehmer nur durch die großzügige Unterstützung der Sponsoren aufgebracht werden konnte.

Die Erfolgsgeschichte
geht noch weiter

Beim geselligen Beisammensein war man sich einig, dass hier junge Leute heranwachsen, die einen enormen Erfahrungs- und Entwicklungsprozess durchlaufen, der dem Standort Deutschland guttut, insofern also sinnvoll angelegtes Geld. Hervorzuheben ist auch, dass die Erfolge bei den Wettbewerben nur gleichsam die „Spitze des Eisbergs“ darstellen. Alle Schüler nehmen in der 5. und viele freiwillig am Nachmittag in der 6. Jahrgangsstufe an Anfänger- und Fortgeschrittenenkursen teil, aus denen dann die Wettkampfteams sukzessive herauswachen, wobei die älteren Schüler wieder die jüngeren unterstützen.

Wie gut dieses System inzwischen funktioniert, machte eine andere Meldung vom Tage deutlich, die zwangsläufig neben den Erfolgsnachrichten aus Amerika etwas unterging: Zeitgleich hatten zwei Teams aus Gars am Deutschlandfinale der „World Robot Olympiade“ in Dortmund teilgenommen, wobei die Mädchenmannschaft den zehnten und „Gars Control Junior“ den dritten Platz erreichte – verbunden mit einer Einladung zum Weltfinale nach Singapur. Die Erfolgsgeschichte geht also weiter.

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