Wer am gestrigen Sonntag in der Nähe des Tinninger Sees war, hörte nicht nur fröhliches Johlen, sondern bekam auch einiges zu sehen: Die Jungbauernschaft Riedering hatte zum traditionellen Odlbanzenrennen geladen – und was da über den See paddelte, hatte weder Kiel noch Steuerbord, aber dafür jede Menge Stimmung an Bord. Mit vollem Körpereinsatz, Strohhüten und reichlich Muskelkraft stiegen Jung und Alt in liebevoll gezimmerte Güllefass-Boote – sogenannte „Odlbanzen“. In mehreren Wertungsklassen ging es darum, eine Boje mitten im See zu umrunden. Zurück am Ufer wurde die Zeit gestoppt. Schon am Start war klar: Es ging weniger um Geschwindigkeit als um Gleichgewichtssinn – und der wurde manchen Teams auf halber Strecke zum Verhängnis. Ein Boot kenterte in der Kurve zur Boje spektakulär – die Paddler landeten im Wasser, das Gelächter am Ufer war garantiert. Bei rund 25 Grad und Badewetter aber eher eine willkommene Abkühlung als ein Drama. Rund um das Rennen herrschte Volksfeststimmung: Hunderte Zuschauer säumten das Ufer, Kinder planschten im Wasser und die Blasmusik spielte auf. Am Ende gab’s für alle Teilnehmer tosenden Applaus – und für manche ein unfreiwilliges Tauchbad. Fotos Nitzsche