Aschau – Die Prüfungen der Teilnehmer des Jungjägerlehrganges der Jagdschule der Jägervereinigung Rosenheim sind von der Mehrheit der Teilnehmer mit Erfolg absolviert worden. Wie die Jägervereinigung Rosenheim mitteilt, mussten die angehenden Jäger große Hürden überwinden, da die erforderlichen Kenntnisse zu Natur, Wild und Jagdbetrieb als komplex gelten.
Es sei daher nicht ungewöhnlich, dass nicht alle Teilnehmer im ersten Durchgang bestehen. Der Vorstand der Jägervereinigung um den Vorsitzenden Jakob Hündl senior zeigte sich dennoch sehr zufrieden mit dem diesjährigen Ergebnis, da die Ausbildung an der vor einem Jahr gegründeten Jagdschule in Frasdorf auf hohem Niveau verlaufe. Verantwortlich für diesen Erfolg zeichnet ein Team um den langjährigen Berufsjäger und Revieroberjäger Wolfgang Kampa.
Das Ziel der Jägervereinigung war es, ein professionelles Ausbildungsangebot in der Region zu schaffen, das neben modernen Inhalten auch die Tradition der Jagd, wie etwa das Jagdhornblasen, bewahrt. Der Trend zur Jagd hält laut Angaben der Jägervereinigung weiterhin an, insbesondere bei Frauen, nachdem die Jagd historisch lange eine Männerdomäne war. Die Motivation zur Jagd habe sich in der modernen Gesellschaft gewandelt: Heute stehe die Gewinnung hochwertiger Lebensmittel, Wildschadensverhütung, Lebensraumschaffung und Naturschutz im Vordergrund. Viele jüngere Menschen entschieden sich für den Lehrgang, um sich intensiv mit Wildtierkunde, Wildkrankheiten, Land- und Forstwirtschaft, Jagdbetrieb und Jagdhunden zu beschäftigen. Ein besonderer Fokus liege zudem auf dem sicheren und gesetzeskonformen Umgang mit Jagdwaffen.
Bereit für die Jagd,
aber noch nicht für ein eigenes Revier
Nach bestandener Prüfung dürfen die Absolventen zwar zur Jagd gehen, sind jedoch zunächst noch nicht pachtfähig für ein eigenes Jagdrevier. Dies sei sinnvoll, da praktische Erfahrung nach der Ausbildung weiter gesammelt werden müsse.
Die Jägervereinigung betont, dass eine professionelle und standesgemäße Bewirtschaftung der Jagdreviere in der Region oberstes Ziel sei. Im September beginnt der nächste Lehrgang bei Revieroberjäger Wolfgang Kampa und seinem Team in Frasdorf. Der neu ausgestattete Lehrraum verfügt über zahlreiche Tierpräparate von Haarwild und Vögeln, die einen praxisnahen Unterricht ermöglichen. Ein Großteil dieser Präparate stammt aus einer Sammlungsauflösung der Gemeinde Pfeffenhausen, weitere Exponate wurden von regionalen Jägern gespendet und aufbereitet. Künftig wird ein präparierter deutscher Wolf die Sammlung ergänzen.
Anmeldungen für den kommenden Lehrgang werden noch entgegengenommen. Das Anmeldeformular ist auf der Website der Jägervereinigung Rosenheim verfügbar.
Mit rund 800 aktiven Mitgliedern zählt die Jägervereinigung Rosenheim zu den größten Kreisgruppen in Bayern. Neben der Jagd stehen der Schutz der Natur, die Hege des Wildes und die Verbesserung der Wildlebensräume im Landkreis Rosenheim im Mittelpunkt. Das sogenannte Rosenheimer Modell sorgt seit Jahren für einen verträglichen Wildbestand in der Region. Um dies auch künftig zu gewährleisten, setzt die Jägervereinigung verstärkt auf Aus- und Fortbildung.