Kiefersfelden/Traunstein – Die Familie von Schauspieler Uwe Ochsenknecht kommt nicht zur Ruhe.
Erst der Ärger um Sohn Jimi Blue wegen einer nicht bezahlten Hotelrechnung. Dann die Schocknachricht um Ingo Robin Wierichs: Der Bruder von Ochsenknechts Ex-Frau Natascha und Onkel von Jimi Blue, Wilson Gonzalez und Cheyenne Savannah war im vergangenen April in der JVA Bernau verstorben. Laut offiziellen Angaben offensichtlich an Herzversagen.
Wie jetzt bekannt wurde, untersucht die Staatsanwaltschaft Traunstein nun die Umstände seines Todes. Ingo Robin Wierichs arbeitete als Fotograf unter anderem für den „Stern“. Immer wieder geriet er in Konflikt mit dem Gesetz. In der JVA Bernau verbüßte er wegen Freiheitsberaubung, Bedrohung und anderer Delikte eine einjährige Haftstrafe.
Dem Vernehmen nach hatte er diese Haftstrafe bereits zum größten Teil hinter sich, als er tot in seiner Zelle aufgefunden wurde. Seine Schwester Natascha postete in ihrer Trauer auf Instagram ein altes gemeinsames Foto aus unbeschwerten Tagen, zusammen mit einem Abschiedsgruß neben einem schwarzen Herz: „Gute Reise kleiner Bruder“.
Die Behörden schlossen seinerzeit Fremdverschulden und Suizid aus. Doch nun scheint der Obduktionsbericht neue Fragen aufgeworfen zu haben.
„Die zuständige Staatsanwältin hat den Bericht geprüft und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass weitere Aufklärung erforderlich ist. Deshalb hat sie ein Fachgutachten bei dem Institut für Rechtsmedizin in München in Auftrag gegeben”, teilt die Behörde in Traunstein mit. „Bild“ hatte zuerst über diesen Auftrag berichtet.
Was genau warf Fragen auf? Die Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt. Die Gründe für das Fachgutachten wolle man aus „ermittlungstaktischen Gründen” nicht verraten. „Eine solche Auskunft könnte den Erfolg der Ermittlungen gefährden.” Mit dem Abschluss des Gutachtens sei voraussichtlich erst in einer Reihe von Monaten zu rechnen. Der gestrige Tag war ein nervenaufreibender für die Familie. Bereits um 8.25 Uhr war Jimi Blue Ochsenknecht (33) in Kiefersfelden angekommen. Ein VW-Bus hatte ihn von München aus an die Grenze gebracht. Zuvor war er von Hamburg aus nach München gebracht worden. 20 Minuten später nahmen ihn österreichische Polizisten an der ehemaligen Polizeistation Kiefersfelden in Empfang. In Innsbruck wurde er dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die österreichischen Behörden werfen ihm vor, im Jahr 2021 eine Hotelrechnung von 13827,35 Euro nicht bezahlt zu haben. Michael Weiser