„Große Familienparty“

von Redaktion

Nico Santos und Álvaro Soler sorgen für Gänsehaut-Momente

Rosenheim – „Buenas nochas Rosenheim“ begrüßte Álvaro Soler am Samstagabend das Publikum im Mangfallpark. Er grinste in die Menge, ließ seinen Blick über die Zuschauer schweifen, die an diesem Abend vor allem Lust auf eins hatten: Den letzten Abend des Rosenheimer Sommerfestivals noch einmal so richtig genießen.

Schon Stunden vor Konzertbeginn hatten treue Álvaro Soler und Nico Santos‘ Fans sich einen Platz in der ersten Reihe ergattert – ausgestattet mit den passenden Outfits. Einige von ihnen hielten Schilder in die Höhe, auf denen sie nach Autogrammen oder Fotos fragten.

„Ihr seht alle so gut aus, seit ihr gut drauf?“, fragte der spanisch-deutsche Popsänger, bevor er offiziell den Abend eröffnete. Neben Klassikern wie „Magia“ und „Sofia“ überzeugte der Vollblutmusiker auch mit ruhigen Balladen. Immer wieder teilte er persönliche Dinge aus seinem Leben. Er erzählte von der Geburt seiner Tochter, davon, dass er sowohl sein Kind als auch seine Partnerin schon seit einer Woche nicht mehr gesehen hat.

Umso wichtiger sei ihm das Lied „Te Imaginaba“. Der Song beschreibt das Gefühl, die richtige Person gefunden zu haben und die gemeinsame Reise mit ihr zu feiern. Passend dazu ließen einige Zuhörer Ballons in Herzform in die Luft steigen.

Getanzt wurde bei dem Klassiker „El Mismo Sol“. Wieder plauderte Soler aus dem Nähkästchen. Er sei in Barcelona geboren, besuchte dort eine deutsche Schule. „Ich komme von überall und nirgendwo“, sagte er. Er plädierte dafür, mehr im Moment zu leben und das Konzert in vollen Zügen zu genießen.

Das mussten sich die Zuschauer nicht zweimal sagen lassen. Von Lied zu Lied wurde die Stimmung ausgelassener. Auch dank Solers Band – allem voran der japanischen Keyboarderin, die das Konzert direkt noch in ein Ganzkörper-Workout verwandelte. Sie sprang, rannte von einer Seite der Bühne auf die andere. „Ihre Smartwatch hat ihr gesagt, dass sie noch nicht genug Kalorien verbrannt hat“, scherzte Soler.

Kurz bevor der sympathische Künstler die Bühne verließ, holte er Nico Santos zu sich. Er wollte gemeinsam mit seinem „besten Kumpel“ singen. Auch deshalb, sei der Abend für ihn so besonders. „Es ist eine Family Night für uns“, sagte er, bevor er sich nach knapp anderthalb Stunden verabschiedete.

Während sich die Crew um den Bühnenumbau kümmerte, sorgte die „Kiss-Cam“ für Unterhaltung. Nach und nach erschienen Paare auf der Leinwand, die sich küssten – zur Freude der übrigen Zuschauer. Anders als beim jüngsten Coldplay-Konzert, bei dem die „Kiss Cam“ eine Affäre auffliegen ließ, kam es in Rosenheim aber offenbar zu keinem Skandal.

Um kurz vor 21 Uhr war es dann endlich soweit: Nico Santos betrat zum zweiten Mal die Bühne. Seine sorgsam durchkomponierte Show begann der deutsche Popsänger mit dem Lied „Play with Fire“. Passend dazu die Pyrotechnik.

„Egal ob Sturm, Regen oder Sonnenschein: Wir genießen heute. Dieser Abend gehört uns“, sagte Santos. Er spielte Lieder wie „Unforgettable“ und „Ride“, gab den Zuhörern immer wieder Anweisungen, was sie zu tun haben. Mal sollte laut mitgesungen, mal gehüpft werden. „Heute Abend könnt ihr eure ganze Energie rauslassen“, sagte der deutsche Popsänger und setzte seine Anweisung gleich selbst um.

Es folgten Lieder wie „Home“ oder „Ray of light“ singt. Mit letzterem will er dazu animieren, stark zu bleiben und auch in schwierigen Momenten niemals aufzugeben. Schwierig – zumindest körperlich – wurde es im Anschluss für einen Teil der Zuschauer. Denn Santos musste für seine nächsten Lieder zu dem Klavier, das in der Mitte des Festivalgeländes aufgebaut wurde. Kurzerhand entschied er sich dazu, den Weg per Stagediving zurückzulegen.

Hunderte Hände reichten den Popsänger über das Festivalgelände, bis er sein Ziel erreichte. Emotional wurde es dort mit dem Lied „Walk in your shoes“, das Santos einem Freund widmete, den er durch einen Unfall verloren hatte. Um die Stimmung wieder aufzulockern, kam Álvaro Soler zurück auf die Bühne. Gemeinsam sangen die beiden Männer „Candela“. Es folgten bekannte Nummern wie „Weekend Lover“ und „Number 1“. Santos tanzte, mischte sich unters Publikum. Er gab High Fives, posierte für Fotos und zog jeden einzelnen Zuschauer in seinen Bann – spätestens mit „Rooftop“, der Cover-Nummer „Unwritten“ und „Better“. Luftschlangen wurden aus Kanonen gefeuert, zum Abschluss gab es noch einmal eine Feuershow.

Um kurz nach 22.30 war die Show – und das Rosenheimer Sommerfestival – dann offiziell beendet. „Rosenheim ihr seid unfassbar. Das ist schon jetzt eine meiner Lieblingsshows“, sagte Santos. Anna Heise

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