Hornhautbank kann ab 2026 loslegen

von Redaktion

Lions aus der Region sammeln über 60000 Euro Spenden für Anschubfinanzierung

Rosenheim – Im Chiemgau wird ab 2026 eine neue Hornhautgewebebank entstehen, die Patienten mit dringend benötigten Transplantaten versorgen soll. Das medizinische Leuchtturmprojekt wird maßgeblich von zahlreichen Lions Clubs aus Bayern und Österreich unterstützt, wie aus einer Mitteilung des Lions Clubs Chiemsee-Westufer hervorgeht.

Initiiert wurde das Vorhaben von Professor Dr. Philipp Eberwein, Spezialist für Hornhauterkrankungen und Leitender Arzt des Augencentrums sowie der Augenklinik Rosenheim. Die neu gegründete Hornhautbank gGmbH soll dem wachsenden Bedarf an Spenderhornhäuten begegnen und die Versorgung in der Region sowie deutschlandweit verbessern. Ziel ist es laut Professor Eberwein, künftig eine vierstellige Zahl von Patienten schneller versorgen zu können. „Mittlerweile sind wir zu einem regelrechten überregionalen Anlaufpunkt für Patienten mit Hornhauterkrankungen angewachsen. Dies erfordert, dass wir uns auch selbst an der Gewinnung von Spendergewebe beteiligen und so einen weiteren wesentlichen Schritt zur Beseitigung der Erblindung von Patienten mit Hornhauterkrankungen in Deutschland gehen“, so Eberwein.

Die Anschubfinanzierung in Höhe von über 60000 Euro wurde durch den Lions Club Chiemsee-Westufer gemeinsam mit den Lions Bad Aibling-Mangfalltal, Bad Endorf-Chiemgau, Chieming-Grabenstätt Via Julia, Marquartstein-Achental, Miesbach-Holzkirchen, Rosenheim und Wasserburg und weiteren befreundeten Clubs aus ganz Deutschland. Auch die Stiftung der Deutschen Lions, die Werner-Reichenberger-Stiftung, die Gertraud-Stumbeck-Stiftung, Singhammer Bodensysteme, die Frauengemeinschaft Greimharting, Quadro Nuevo sowie mehrere engagierte Familien haben zur Finanzierung beigetragen. Der Gesamtbedarf liegt jedoch deutlich höher: Allein die technische Ausstattung und Herstellung der erforderlichen Räume belaufen sich auf über 250000 Euro. Professor Eberwein trägt einen Großteil der Kosten selbst. Die Lions hoffen daher auf weitere Spenden.

Bei einer Infoveranstaltung am vergangenen Samstag im Augencentrum Rosenheim informierten Professor Dr. Eberwein und Dr. Farese ihre Unterstützer über den Stand des Projekts. Wenn das Genehmigungsverfahren und die Ausstattung der Räume planmäßig verlaufen, sollen 2026 die ersten Transplantationen mit Gewebe aus der Region durchgeführt werden.

Weitere Infos gibt es online auf www.lions-club- chiemsee.de/hornhautbank/.

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