Grassau – Im Rottauer Ortsteil Mühlwinkel, zwischen Bernau und Grassau, ist am vergangenen Sonntag ein 16 Tonnen schwerer Kettenbagger umgestürzt und im Flussbett des Rottauer Baches zum Liegen gekommen. Gegen 11.20 Uhr erfolgte die Alarmierung der Feuerwehr Rottau durch die Integrierte Leitstelle Traunstein mit dem Einsatzstichwort „Technische Hilfeleistung – Fahrzeug sichern“. Daraus entwickelte sich ein mehrstündiger Einsatz, der erst am Abend beendet werden konnte.
„Nachdem schnell klar war, dass der Bagger nicht ohne schweres Gerät aus dem Bachlauf geborgen werden kann, lag unser Hauptaugenmerk auf der Verhinderung eines möglichen Umweltschadens“, informierte der Rottauer Kommandant und Einsatzleiter Josef Lackerschmid. Daher wurden umgehend der Rottauer Bach und die Bernauer Ache auf Ölrückstände kontrolliert. Außerdem wurde die Feuerwehr Bernau verständigt, um den Mündungsbereich des Chiemsees mit Booten zu kontrollieren. „Wir konnten glücklicherweise keine Rückstände feststellen“, so der Einsatzleiter.
Der Bagger wurde für das Ausräumen des Flussbettes eingesetzt und am Freitag neben dem Bach abgestellt. Nach derzeitigen Erkenntnissen hat der heftige Regen dazu geführt, dass sich der eigentlich kleine Bach zu einem reißenden Gebirgsbach entwickelte und große Mengen Kies mit sich riss. Dadurch wurde vermutlich das Fahrwerk des tonnenschweren Baufahrzeugs unterspült, was letztlich zum Umsturz führte.
Wann sich der Vorfall zugetragen hat, ist unklar. Da sich der Einsatzort mitten im Wald an einer schwer zugänglichen Stelle befand, wurde dies erst in den Vormittagsstunden bekannt. Um die Bergung kümmerte sich der Eigentümer des Baggers mit Unterstützung eines Abschleppunternehmens. Zunächst wurde mit zwei Baggern ein Kieswall um das havarierte Fahrzeug aufgeschüttet, um den Bachlauf in das ursprüngliche Bachbett umzuleiten.
Sicherheitshalber wurden durch Feuerwehrkräfte vor Ort Ölsperren eingezogen. Dazu mussten die Aktiven einen speziellen Schutzanzug tragen und umfangreich mit Leinen gesichert werden. Nachdem dies abgeschlossen war, konnte der Bagger durch ein Bergefahrzeug sowie mit Unterstützung der anderen Arbeitsgeräte wieder auf die Ketten gestellt werden. Mittels Seilwinde wurde dieser danach aus dem Flussbett gezogen und auf der angrenzenden Forststraße abgestellt. Gegen 17.20 Uhr waren die Bergung und etwa eine Stunde später alle Nacharbeiten abgeschlossen. Gegen 19.45 Uhr galt das auch für die Reinigungs- beziehungsweise Aufräumarbeiten.
Da sich zum Zeitpunkt der Alarmierung ein Teil der Mannschaft aus Rottau zur Unterstützung beim Trachtenfest in Übersee befand, wurde von der Feuerwehr Marquartstein ein Führungsfahrzeug sowie ein geländegängiger Buggy angefordert. Seitens der Feuerwehr Grassau wurden Ölsperren und die speziellen Schutzanzüge für die Arbeiten im Wasser zur Verfügung gestellt. Insgesamt waren zusammen mit den Aktiven der Feuerwehr Bernau etwa 30 Einsatzkräfte der Feuerwehren involviert. Ein Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes sowie eine Mitarbeiterin des Landratsamtes waren als Fachberater beteiligt. Darüber hinaus waren Kreisbrandmeister Thomas Mayr und Fach-Kreisbrandmeister Hubert Hobmaier zur Unterstützung der Einsatzleitung vor Ort. hob