„Eine Menge Geduld einpacken“

von Redaktion

Die Sommerferien sind da – und die Aussichten auf ein massives Stau-Wochenende ebenso. Über die A8 und die Inntalautobahn werden wieder Blechlawinen rollen. Wir blicken mit dem ADAC auf die schlimmsten Zeiten – und auf mögliche Auswirkungen der Durchfahrtsverbote.

Rosenheim – Die Zeugnisse sind verteilt, die Koffer gepackt – die Ferien können beginnen. In Bayern starten am heutigen 1. August offiziell die Sommerferien und für zahlreiche Familien auch der große Sommerurlaub. Doch bevor es an den entspannenden Teil der Reise geht, steht denen, die mit dem Auto in den Süden wollen, noch eine Nervenprobe bevor. Wie jedes Jahr wird auch heuer wieder eine Menge Verkehr auf den Autobahnen Richtung Italien und Kroatien erwartet. Und der Landkreis Rosenheim ist mittendrin im Stau-Chaos.

Hauptsächlich wird wohl die A8 betroffen sein. Aber auch die Inntalautobahn werde nicht vom Ferien-Ansturm verschont bleiben, erklärt Alexander Kreipl, Verkehrsexperte beim ADAC Südbayern, auf OVB-Anfrage. „Da braucht es nicht einmal große Baustellen, damit Stau entsteht“, sagt Kreipl.

Apropos Baustellen auf der Autobahn: Davon bleiben die Autofahrer in der Region aktuell glücklicherweise verschont. Zu verdanken ist das der Autobahn GmbH. „Wir haben alle Baustellen, die irgendwie abzuräumen sind, abgeräumt“, berichtet Josef Seebacher von der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH.

Seebacher erklärt aber auch, dass es zunehmend schwieriger werde, die Ferienzeiten baustellenfrei zu halten. „Der A8-Ausbau wird wegen der laufenden Klage nicht so schnell kommen. Daher müssen wir die bestehende Autobahn am Leben halten.“ Für die kommenden Tage gibt es allerdings gute Nachrichten. Auf den stark befahrenen Autobahnabschnitten gibt es keine Baustellen.

Großer Ansturm wird
am Samstag erwartet

Den großen Ansturm vermutet Kreipl am morgigen Samstag. In diesem Jahr habe man ohnehin eine besondere Situation, da der erste Ferientag ein Freitag und nicht der Samstag sei. So könne es sein, dass sich ein Teil der Urlauber bereits am Freitag auf den Weg macht und sich das Reise-Geschehen zumindest ein kleines bisschen entzerrt. Um einen Überblick zu erhalten, wann denn die beste Zeit ist, sich auf den Weg in den Süden zu machen, haben die Verkehrsexperten der Autobahn GmbH einen Fahrkalender erstellt. Dieser zeigt an, wann mit weniger und wann mit mehr Verkehr oder Stau zu rechnen ist. Der Kalender ist auf der Website der Autobahn GmbH zu finden.

„Das Ziel des Ganzen ist es, Hauptspitzen zu entlasten“, erklärt Seebacher. So könne man die kritischen Zeiten bereits bei der Buchung der Urlaubsunterkunft berücksichtigen und die Reisepläne entsprechend anpassen. Inzwischen hätten auch einige Urlauber die Ratschläge beherzigt, so Kreipl. Einige fahren nicht mehr am ersten Wochenende. Dadurch ist allerdings auch die Staugefahr am zweiten Ferienwochenende groß. Genauso wie am Wochenende rund um den Feiertag Mariä Himmelfahrt.

Hinzu kommt, dass vonseiten des Verkehrsministeriums nun grünes Licht für die Einrichtung entsprechender Durchfahrtsverbote durch die Gemeinden an der A8 und der Inntalautobahn gegeben wurde, wenn sich der Verkehr auf der Autobahn staut. So solle Ausweichverkehr durch die kleinen Orte vermieden werden. Massive Auswirkungen auf den Ferienverkehr auf der Autobahn erwartet Kreipl deswegen aber nicht. „So viel größer ist die Belastung auf der Autobahn dann nicht, glaube ich.“ Schließlich habe diese eine deutlich größere Kapazität als etwa eine einspurige Ortsdurchfahrt. „Es reichen oft schon wenige Fahrzeuge, um ein Chaos auf der Landstraße zu verursachen“, erklärt der ADAC-Experte.

Für Kreipl ist klar: „Komplett ohne Staus durchkommen wird man in der Ferienzeit eher nicht.“ Er rät dazu, sich vorab genau über die Strecke zu informieren, vor potenziellen Stau-Abschnitten eine Pause einzuplanen und genug Proviant mitzunehmen. Und: „Wenn man den Koffer packt, sollte auf jeden Fall eine Menge Geduld mit rein.“

Artikel 2 von 11