Fußball-Kommentator Wolff Fuss: Nachwuchs-Schiri (9) mit Wasser bespritzt

von Redaktion

Turbulenzen bei Kinder-Hockeyspiel auf der Anlage des SB DJK Rosenheim – Vorfälle werden an den Verband weitergeleitet

Rosenheim –   „Bleiben Sie sportlich“, das ist der Abschiedsgruß, den Deutschlands bekanntester Fußball-Kommentator Wolff Fuss am Ende von Live-Übertragungen den Zuschauern mit auf den Weg gibt.  Definitiv nicht sportlich war es, was der 49-Jährige am Rande eines Nachwuchs-Hockeyspiels am Sonntag, 20. Juli, auf der Anlage des SB DJK Rosenheim machte. 

Bei einem Jugendturnier (sechs- und siebenjährige Mädchen), an dem auch zwei Mannschaften aus München teilnahmen, kam es während und nach dem Spiel zu unschönen Szenen und einer „Wasserattacke“. Einer der Hauptprotagonisten war Wolff-Christoph Fuss, dessen Tochter bei einem der Münchner Vereine mitspielte.

Augenzeugen berichteten, dass der bekannte Sportkommentator und Podcaster einen neunjährigen Schiedsrichter vom SB Rosenheim mit viel Wasser bespritzt haben soll. Dazu muss man wissen, dass bei Nachwuchs-Hockeyspielen oft Schiedsrichter eingesetzt werden, die nur eine Jahrgangsstufe älter als die Spieler oder Spielerinnen sind. Das Motto „Kinder pfeifen Kinder“, das vom Hockeyverband gefördert wird, ist an sich eine gute Sache. Besser jedenfalls, als übermotivierte und möglicherweise parteiische Elternteile pfeifen zu lassen. Übermotiviert waren an diesem Spieltag der U8-Teams einige Zuschauer aus München, die mit der Spielleitung des jungen Schiedsrichters nicht einverstanden waren. Darunter eben der in München lebende Wolff Fuss. „Er und andere Fans aus München haben den jungen Schiedsrichter derart bedrängt, dass dieser es mit der Angst zu tun bekam“, so ein Augenzeuge gegenüber der OVB-Sportredaktion. Nachdem Fuss deshalb aufgefordert wurde, das Sportgelände zu verlassen, weigerte er sich.  Das wollen anwesende Zuschauer gesehen haben.

Die Hockeyabteilung des SBR wollte zu den Vorfällen und Beschuldigungen nur bedingt Stellung nehmen. Die Verantwortlichen wollten den Vorfall nicht kommentieren und verwiesen darauf, dass im Kinder- und Jugendsport die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen sollten – nicht einzelne Vorfälle. Der Schutz und das Wohlergehen der jungen Sportlerinnen und Sportler haben für den Verein oberste Priorität. Der Verein erklärte, dass es im Spielbetrieb gelegentlich zu Einzelfällen komme, in denen sich Beteiligte – insbesondere erwachsene Zuschauer – nicht an die Werte und Gepflogenheiten des Sports hielten. Solche Situationen seien belastend, nicht nur für die Kinder und Jugendlichen, sondern auch für die vielen ehrenamtlich Engagierten, die den Spielbetrieb ermöglichen. Alle derartigen Vorfälle würden konsequent an die zuständigen Stellen des Hockeyverbands weitergeleitet.

Auskunftsfreudiger war der „Beschuldigte“. Auf OVB-Anfrage äußerte sich Fuss ausführlich. Der Inhalt der E-Mail im Wortlaut: „Spannend, was mittlerweile alles als ‚Vorfall’ durchgeht. Die Sache ist eigentlich nicht der Rede wert. Ein neunjähriger Unparteiischer hat sich offenbar einen Scherz erlaubt und ein Team aus sechs- und siebenjährigen Mädchen bewusst benachteiligt. Ein ,Jungenstreich’, für den er von mir bei 30 Grad im Schatten einen Spritzer Wasser kassiert hat. Dafür habe ich mich sofort nach dem Spiel bei ihm entschuldigt. Daraufhin drängten ihn drei engagierte Damen, diese Entschuldigung auf keinen Fall anzunehmen. Was schade war! Aber ich kann damit leben. Kompliment an den Jungen, der, obwohl ihn selbst die gegnerische Trainerin mehrfach im Spiel zu überstimmen versuchte, standhaft geblieben ist. Und auch an die patenten Damen, die vehement, lautstark und temperamentvoll versuchten, ihre Standpunkte zu vermitteln. Emotionen gehören dazu. Bei mir bleibt nix hängen. Sie alle sind das Rückgrat im Kinder- und Jugendsport. Außerdem: Niemand wurde von mir bedrängt. Mehr war nicht und mehr gibt es von meiner Seite dazu auch nicht zu sagen.“

Hans-Jürgen Ziegler

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