Ein heiliger Popstar

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Fast eine Million junger Menschen war am Wochenende beim Weltjugendtreffen in Rom versammelt. Sie feierten Papst Leo wie einen Rockstar. Dabei ist gerade er einer, dem überschwängliche Jubelrufe unangenehm sind und der sich erst noch daran gewöhnen muss. Sieht man ihn doch auf Fotos aus seiner Zeit als Bischof in Peru während einer Flutkatastrophe eher in Gummistiefeln beim Verteilen von Lebensmitteln ganz in seinem Element – und zwar nicht nur medienwirksam für einen kurzen Pressetermin, sondern ausdauernd über Tage hinweg.

Mich beschäftigt die Frage, was alle diese jungen Erwachsenen zu solchen Begeisterungsstürmen hinreißen lässt? Sie sind im Alltag ganz normal mit denselben Themen Gleichaltriger auf TikTok unterwegs. Papst Leo beantwortete die Fragen der jungen Leute zu Freundschaft in Zeiten von sozialen Medien, zur Angst vor Entscheidungen und zur Suche nach Sinn in einer unübersichtlichen Welt. Und immer wieder betont er ganz einfach: Zu einem erfüllten Leben braucht es echte Beziehungen, Mut und eine Verbindung zum Glauben, der uns über dieses Leben hinausschauen lässt. Zudem spricht er Themen an, die junge Menschen bewegen, wie den Einsatz von KI und die Suche nach einem möglichen Weg zum Frieden. In einer klaren Sprache fordert er aber auch unbequem, dass gerade jeder Nutzer der digitalen Netzwerke seinen eigenen Beitrag dafür leisten muss: „Lasst uns die Worte entwaffnen und wir werden dazu beitragen, die Welt zu entwaffnen.“ Diese Botschaft ist nicht neu. Die Sehnsucht der jungen Generation auch nicht, und doch spüren wir alle, dass das Miteinander von uns Menschen auf dieser Erde den Aufbruch zu einer positiven Veränderung braucht.

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