Elterntaxis sorgen immer wieder für Schulweg-Chaos

von Redaktion

ACE fordert im Rahmen des Projekts „Easy Going“ mehr Sicherheit vor Schulen

Rosenheim/Bad Aibling – Die Sicherheit von Schulkindern auf dem Weg zur Schule steht im Fokus einer aktuellen Initiative des ACE-Kreisvorstands Chiemseer Land. Wie der ACE mitteilt, beteiligte sich der Vorstand an der bundesweiten Aktion zur Schulwegsicherheit, die anlässlich des 60. Geburtstags des ACE Mitte Juli gestartet wurde. Im Rahmen des Projekts „Easy Going – Schulweg-Index 2025“ untersuchten seit dem 1. April rund 700 Ehrenamtliche die Verkehrssituation rund um Schulen, insbesondere den Einfluss von Elterntaxis.

An der Luitpold-Grundschule in Bad Aibling und der Prinzregentenschule in Rosenheim prüften Dr. Marc Herzog, Vorsitzender des ACE-Kreises Chiemseer Land, und Ursula Hildebrand, Regionalbeauftragte Club und Ehrenamt beim ACE, die Verkehrslage. In Bad Aibling wurden ausschließlich Elterntaxis beobachtet, wobei eines im Halteverbot hielt. Alle Kinder stiegen zur Gehwegseite hin aus, auch bei der Abfahrt der Fahrzeuge kam es zu keinen gefährlichen Situationen. Die Schule erhielt für ihre Infrastruktur elf von 14 Punkten und wurde als „sicher“ bewertet, wobei das hohe Verkehrsaufkommen und teilweise zu schnelles Fahren die Bewertung relativierten.

An der Prinzregentenschule in Rosenheim zählten die Beobachter 47 Elterntaxis, von denen 22 im Halteverbot, zwei auf dem Gehweg und zwei in einer Einfahrt hielten. Lediglich 21 Pkw parkten regelkonform. In neun Fällen stiegen Kinder auf der Fahrerseite aus, in 38 Fällen auf der sichereren Gehwegseite. Bei der Abfahrt kam es neunmal zu gefährlichem Wenden oder Rückwärtsfahren. Die Situation wurde insgesamt als „in Ordnung“ bewertet, während die Infrastruktur ebenfalls elf von 14 Punkten erreichte und damit als „sicher“ eingestuft wurde. Positiv fiel der Einsatz von Schulweghelfern auf, die die Sicherheit für die Kinder erhöhten. Herzog und Hildebrand betonten, dass „in Ordnung“ oder „sicher“ nicht bedeute, dass kein Handlungsbedarf bestehe. „Wir appellieren an alle Eltern, ihre Kinder zumindest die letzten 200 Meter zu Fuß gehen zu lassen. Seitens der Kommunen könnte geprüft werden, ob die Ausweisung von Elternhaltestellen möglich ist“, erklärte Herzog. Eine Verschärfung und Kontrolle des Halteverbots rund um die Schulen sei ebenfalls denkbar. Die Ergebnisse der Untersuchungen fließen in den ACE-Schulweg-Index ein, der im Herbst ein bundesweites Lagebild zur Schulwegsicherheit liefern soll. Weitere Infos zur diesjährigen Club-Initiative sind im Internet unter www.ace-clubinitiative.de abrufbar.

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