Mitreißendes Fest des Glaubens am Kapellplatz in Altötting

von Redaktion

7000 Wallfahrer aus den USA mit 170 Reisebussen angereist – Jugendfeier mit Musik und Gebet

Altötting – Ein ungewöhnlich lebendiger Mittwoch liegt hinter Altötting: Am 6. August zogen rund 7000 Jugendliche und junge Erwachsene aus den Vereinigten Staaten mit Trommeln und Gesang zum Kapellplatz. Sie alle gehören zu einer neokatechumenalen Gemeinschaft, die nach dem katholischen Weltjugendtreffen in Rom Altötting als letzte Station ihrer Europareise gewählt hatte.

Der Abschlussgottesdienst am Kapellplatz wurde zum bewegenden Höhepunkt einer spirituellen Reise, an der insgesamt 170 Reisebusse beteiligt waren – ein logistischer Kraftakt für Stadt, Polizei und Helfer.

„Insgesamt waren es circa 7000 Wallfahrer, die ein beeindruckendes Glaubensfest direkt am Kapellplatz gefeiert haben“, bestätigte Ulrike Kirnich von der Tourismusdirektion Altötting. Schon ab den frühen Morgenstunden waren die ersten Busse aus Rom und vom Münchner Flughafen angekommen, die Hauptankunft der Pilger konzentrierte sich jedoch auf die Mittagszeit. Aus zahlreichen US-Bundesstaaten wie Texas, New Mexico und Illinois reisten sie an. In Gruppen organisiert, jede für sich eigenverantwortlich unterwegs.

Wer an diesem Tag durch die Altöttinger Innenstadt ging, konnte die Begeisterung spüren. Es war eine fröhliche und stimmungsvolle Atmosphäre. „Einige der Wallfahrer freuten sich darüber, dass es bei uns so schön kühl ist“, sagt Kirnich, „Und viele schwärmten, wie ‚cozy‘ und freundlich Altötting sei.“ Doch nicht nur die Pilger waren begeistert. Auch Einheimische ließen sich von der feierlichen Stimmung am Kapellplatz mitreißen. Obwohl sich 7000 junge Menschen vor der Gnadenkapelle aufstellten, gab es keine Spur von Hektik oder Gedränge. Für Stadtverwaltung, Polizei, BRK, Bauhof und Sicherheitsdienst dennoch eine logistische Meisterleistung. Die große Wallfahrt war von langer Hand geplant worden. Seit Wochen hatten sich die Beteiligten in Altötting auf diesen Tag vorbereitet. Die Polizeiinspektion Altötting hatte bereits im Vorfeld ein Sicherheits- und Verkehrskonzept erstellt, das auch umgesetzt wurde – der Tag verlief somit ohne nennenswerte Zwischenfälle. Rund 120 der Reisebusse hatten auf dem Dultplatz geparkt, weitere an der Oskar-von-Miller-Straße. Von dort aus zogen die Pilger in geordneten Gruppen Richtung Kapellplatz.

Ab etwa 14.30 Uhr hatten sich die meisten Gruppen auf dem Platz versammelt. Jede wurde einzeln begrüßt, bekam Applaus, während sie – teilweise musizierend – in den Bereich vor der Gnadenkapelle einzogen. Auch Bürgermeister Stephan Antwerpen hieß die Gäste willkommen, ebenso der Altöttinger Stadtpfarrer Dr. Klaus Metzl, der das berühmte Madonnenbild zur Feier des Tages persönlich trug. Die heilige Messe unter freiem Himmel wurde zum spirituellen Zentrum des Nachmittags. Rund 300 Priester, zehn Bischöfe und ein Kardinal nahmen daran teil. Kirnich beschrieb den Moment als besonders eindrucksvoll: „Zu Beginn der Messe zogen die weißgekleideten Priester ein – das war schon sehr feierlich.“

Gegen 19 Uhr endete der große Pilgertag offiziell – zurückblieb der Eindruck einer tief bewegenden Begegnung. Daniela Haindl

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