Weithin sichtbar auf einem Hügel steht die Pfarrkirche St. Nikolaus in Höslwang. Zur Überbrückung, sozusagen als Urlaubsvertretung, darf ich dort am morgigen Sonntag einen Gottesdienst halten. Das neue Seelsorgeteam startet erst im September. Für mich ist es immer wieder spannend, fremde Kirchenräume zu entdecken und den Menschen in einer anderen Pfarrgemeinde zu begegnen. Beim Betreten der Kirche habe ich aber auch das Gefühl, irgendwie zu Hause angekommen zu sein. Als ich die Inschrift genau in der Mitte des Deckengewölbes lese, weiß ich auch warum. Wie auf einem Schlussstein, der statisch und symbolisch alles verbindet und zusammenhält, steht da kurz und bündig, wie eine schlichte Zusammenfassung: „Gott ist die Liebe“. Mit diesem Vers aus dem ersten Johannesbrief ist eigentlich alles gesagt. Was braucht es noch mehr? Diese Worte sind wie ein Fundament für alles andere. Sie tragen das Gewölbe der Kirche und sie tragen unser Leben. In dieser Liebe sind wir geborgen – und das, egal woher wir kommen. So wird jede Kirche zu einem Zuhause, weil Gott selbst darin wohnt.Foto Maurer