Ampfer-Roboter revolutioniert Arbeiten im Grünland

von Redaktion

Neue automatisierte Methode zur Unkrautbekämpfung hat großes Potenzial für die Landwirtschaft

Bad Aibling/Rosenheim – Studierende des zweiten Semesters der Landwirtschaftsschule Rosenheim haben sich im Rahmen eines Workshops intensiv mit Innovationen in der Landwirtschaft beschäftigt. Im Mittelpunkt stand dabei ein Unkrautbekämpfungsroboter zur automatisierten Ampferbekämpfung im Grünland, der seit knapp vier Jahren vom Start-up Paltech aus Kempten im Allgäu entwickelt wird. Anlass für die Entwicklung war der hohe Arbeitsaufwand, den die Bekämpfung von Ampferpflanzen im Grünland mit sich bringt.

Wie die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume mitteilt, erfolgt die Ampferregulierung in Ökobetrieben bislang meist von Hand, während im konventionellen Landbau Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Die ersten Prototypen des 350 Kilogramm schweren Roboters werden mittlerweile als Dienstleistung auf landwirtschaftlichen Betrieben im Allgäu eingesetzt.

Mithilfe von zwei integrierten Kameras und künstlicher Intelligenz erkennt der Roboter während seiner Fahrt über das Grünland Ampferpflanzen, bleibt bei deren Erkennung stehen und zerstückelt sie so, dass die Erneuerungsknospe nicht wieder austreiben kann. Anschließend wird auf der freigewordenen Fläche eine Nachsaat mit Gras durchgeführt. In Feldversuchen zeigte sich bei Einzelpflanzen eine Wirksamkeit von über 90 Prozent. Der Workshop wurde in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie dem Landwirtschaftsministerium veranstaltet. Das Projekt erhält finanzielle Förderung durch den Freistaat Bayern und die Europäische Union im Rahmen der Europäischen Investitionspartnerschaft.

Auf einer Grünlandfläche eines Studierendenbetriebs demonstrierte die Herstellerfirma die Funktionsweise des Roboters.

Dabei entfernte das Gerät erfolgreich mehrere Ampferpflanzen. Die Studierenden zeigten sich insgesamt überzeugt von der Technologie und sehen großes Potenzial im Einsatz durch Lohnunternehmer, da so teure Arbeitskräfte eingespart werden können.

Innovationen wie der vorgestellte Roboter bedeuten für die angehenden Landwirte vor allem eine deutliche Arbeitserleichterung bei körperlichen Tätigkeiten und ermöglichen eine effektivere Nutzung der eigenen Arbeitskraft. Dies schafft nach Ansicht der Studierenden mehr Freiraum für das Privatleben und die Familie.

Die Studierenden betonten zudem die Bedeutung technischer Neuerungen für die Zukunftsfähigkeit ihres Berufsstandes. Sie erklärten: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“

Steckbrief: Stumpfblättriger Ampfer