Radlerin (74) stirbt nach Unfall

von Redaktion

Wie gefährlich ist der Kreisel in Hinrichssegen? – Polizei gibt Details bekannt

Bruckmühl – Schrecklicher Ausgang eines Unfalls, der sich bereits vor rund zwei Wochen in Hinrichssegen bei Bruckmühl zugetragen hatte: Eine Radlerin, die am Mittwoch, 13. August, mit einem Pkw zusammengestoßen war, ist jetzt im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen. Der Unfallgegner, ein 18-jähriger Autofahrer aus Bruckmühl, blieb unverletzt. Das teilte die Polizeiinspektion Bad Aibling am gestrigen Donnerstag mit.

Nach Angaben eines Polizeisprechers war die Radlerin am 13. August gegen 19.25 Uhr mit ihrem Fahrrad auf dem Gehweg am Kreisel Heimatweg/Sudetenstraße bei Hinrichssegen unterwegs. Währenddessen befuhr der 18-jährige Autofahrer mit seinem Fahrzeug den Kreisverkehr.

Autofahrer konnte
laut Polizei nicht mehr rechtzeitig abbremsen

Als er den Kreisel in Richtung Sudetenstraße verlassen wollte, querte die Radlerin über eine Verkehrsinsel gerade die Sudetenstraße in südlicher Richtung. „Dabei soll sie ungebremst und ohne sich umzuschauen, die Fahrbahn überquert haben“, teilte der Polizeisprecher mit, der auf OVB-Nachfrage bestätigte, dass mehrere Zeugen diesen Sachverhalt gegenüber den Ermittlern angegeben hatten.

Der Autofahrer, der bereits am Ausfahren war, konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen und erfasste die Frau mit seinem Fahrzeug. Die 74-Jährige wurde durch den Unfall schwer verletzt und nach der Erstversorgung per Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. „Hier erlag die Fahrradfahrerin einige Tage später ihren Verletzungen“, wie der Polizeisprecher jetzt mitteilte. Den Sachschaden taxierten die Ermittler auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag.

Für Erwin Pötzinger, Zweiter Kommandant der Feuerwehr Heufeld, der mit zehn Einsatzkräften zum Unfallort ausgerückt war, war nach eigenen Angaben „schnell klar, dass es sich hier um einen schlimmen Unfall handelt“. Der Rettungsdienst sei beim Eintreffen der Feuerwehr bereits vor Ort gewesen und habe sich um die schwerverletzte Radlerin gekümmert.

„Wir haben dann die Verkehrssicherung und die Verkehrsleitung übernommen, nachdem der Kreisverkehr halbseitig gesperrt werden musste“, schildert Pötzinger, der die Feuerwehr-Einsatzleitung innehatte. Zudem habe die Feuerwehr eine Sichtschutzwand aufgebaut, um die medizinischen Maßnahmen vor Schaulustigen abzuschirmen. Probleme durch Passanten, die die Rettungsarbeiten behindert hätten, habe es aber keine gegeben. 

Dass es sich bei diesem Kreisverkehr in Hinrichssegen um einen Unfallschwerpunkt handelt, kann Pötzinger nicht bestätigen. „Man hört eigentlich nichts darüber, dass da viel passiert“, so der Heufelder. Was auch Lisa Brossmann, Fachbereichsleiterin Straßenverkehrsrecht bei der Marktgemeinde Bruckmühl, gegenüber dem OVB bestätigt: „In den vergangenen drei Jahren, in denen ich jetzt in dieser Position arbeite, ist der Kreisverkehr noch nicht als Unfallschwerpunkt aufgefallen.“ Jeder, der in den Kreisverkehr ein- oder ausfahre, müsse natürlich die anderen Verkehrsteilnehmer im Blick haben.

Anwohnerin findet
den Kreisverkehr „sehr unübersichtlich“

Eine Anwohnerin, die dort nach eigenen Angaben regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs ist, sieht das allerdings ein bisschen anders. Sie habe zwar noch keine Unfälle dort erlebt, schildert sie gegenüber dem OVB. Dennoch „schießen da Autos und Radler oftmals ganz schön durch“. Daher sei es wichtig, die Verkehrsteilnehmer dafür zu sensibilisieren, lieber vom Gas zu gehen, denn: „Ich finde, dass dieser Kreisverkehr sehr unübersichtlich ist.“

Für die Polizei geht es nun in den kommenden Tagen und Wochen darum, den Unfallhergang bis ins kleinste Detail zu ermitteln. Helfen soll dabei unter anderem ein unfallanalytisches sowie unfalltechnisches Gutachten.

Außerdem sind die Ermittler weiterhin auf der Suche nach Zeugen, die den Unfall beobachtet haben. Sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang nimmt die Polizeiinspektion Bad Aibling unter Telefon 08061/90730 entgegen.

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