Rosenheim – Ein blau-weißer Himmel, festliche Klänge und bunte Trachten prägten das Erntedankfest am gestrigen Sonntag. Neben einem farbenprächtigen Festzug bot der Gottesdienst im Mangfallpark Süd auch nachdenkliche Impulse zu den Themen Dankbarkeit und Verzicht.
Nachdem die Gläubigen im vergangenen Jahr bei hochsommerlichen Temperaturen ins Schwitzen geraten waren, zeigte sich das Wetter heuer von seiner angenehmen Seite.
Pünktlich um 9.15 Uhr setzte sich der Kirchenzug vom Max-Josefs-Platz, der „guten Stube“ Rosenheims, in Bewegung. Über 30 Vereine, Musikkapellen, Pferdegespanne und Erntekronen aus Stadt und Landkreis zogen zum Mangfallpark Süd. Ein besonderer Hingucker war auch diesmal wieder das Erler Kreuz – Symbol für Glauben, Hoffnung und Zusammenhalt über die Grenzen hinweg. Sechs Männer trugen das schwere Holzkreuz, vier weitere sicherten es auf dem Weg zum Festplatz ab.
Schaulustige
am Straßenrand
Der Hamberger Viergesang sorgte für die musikalische Umrahmung. Traditionell spielt beim Erntedankfest das BauernEhepaar eine wichtige Rolle, das bei der Eucharistiefeier Brot und Trauben zum Altar bringt. Diese Aufgabe übernahmen in diesem Jahr Sepp und Magdalena Linner aus Bad Endorf.
Stadtpfarrer Thomas Schlichting und der evangelische Pfarrer Bernd Rother zelebrierten den Gottesdienst. In Form eines Zwiegesprächs widmeten sie sich den Themen Dankbarkeit und Verzicht. Sie forderten die Gläubigen dazu auf, in einem Gedankenspiel bewusst Dinge loszulassen und zu überlegen, was im Leben wirklich gebraucht wird. Abschließend lenkten die Geistlichen den Blick in Richtung Rosenheimer Herbstfest – in Dankbarkeit für jede Frucht, für jedes halbe Hendl und jede frische Mass Bier.
Nach dem Gottesdienst setzte sich der Festzug erneut in Bewegung und führte durch die Rosenheimer Innenstadt. Viele Schaulustige säumten die Straßen, darunter auch die festlich geschmückten Kutschen der Brauereien.