In über 180 Film- und Fernsehproduktionen hat Günther Maria Halmer schon mitgewirkt, aber den „Tscharlie“ ist der gebürtige Rosenheimer sein ganzes Leben nicht mehr los geworden. Noch heute wird der Schauspieler (82) auf der Wiesn gern als Tscharlie angesprochen – als „Anwalt Abel“ eher weniger. Kein Wunder, denn für viele ist Helmut Dietls Regie-Premiere mit der Fernsehserie „Münchner Geschichten“ (1974) mindestens genauso Kult wie der „Monaco Franze“. Halmer, der mit Ehefrau Claudia im Chiemgau lebt und mir ihr immer wieder gern aufs Herbstfest kommt, verkörpert darin den Lebenskünstler Karl „Tscharlie“ Häusler im Münchner Lehel-Viertel, in dem sich in den 70ern die Schickeria breit macht. Unvergesslich: der Ritt von Zapata, Zorro und Gringo über die Ludwigstraße – auf dem langen Weg nach Sacramento. Bis heute gehalten hat sich im „Bayernsprech“ auch Tscharlies Wortschöpfung „Ois Chicago“ – was etwa „Ois klar“ oder „Bassd“ bedeutet. Der Wiesnigel empfiehlt jüngeren Wiesnbesuchern, die vom Tscharlie noch nix gehört haben: dringend anschauen! Foto schlecker