Rosenheim – Ein Rekordwert von knapp fünf Promille bei einem 48-jährigen Festbesucher aus Spiss (Österreich) sorgte am Wochenende für ungläubiges Staunen bei der Wiesnwache. Am Freitag, 5. September, und Samstag, 6. September, hatte die Polizei beim Rosenheimer Herbstfest alle Hände voll zu tun.
Bereits am Freitagabend waren die Ausnüchterungszellen der Rosenheimer Polizei gegen 21 Uhr voll belegt. Die Einsatzkräfte mussten sich mit einer Vielzahl von Zwischenfällen auseinandersetzen: So verwandelte sich etwa die Suche nach einer verlorenen Handtasche unter einem Fahrgeschäft in eine regelrechte „Ostereiersuche“ mit Taschenlampen und Handyleuchten. Die Polizei konnte die Aktion schnell aufklären, der Inhalt der Tasche wurde zum Großteil wiedergefunden.
Weniger harmlos verliefen andere Einsätze: Ein 22-jähriger Mann aus Innsbruck urinierte mit über zwei Promille Alkohol im Blut öffentlich gegen ein Kassenhäuschen, statt die Toiletten zu benutzen. Ein 24-Jähriger aus Wattens (Österreich) zeigte sich nach einem Wiesnverbot uneinsichtig und musste mit rund drei Promille in eine Ausnüchterungszelle gebracht werden.
Auch ein 33-jähriger Mann aus Lofer (Österreich) leistete nach einem erneuten Betreten des Festgeländes Widerstand gegen die Polizei und verletzte dabei einen österreichischen Beamten. Für ihn endete der Abend ebenfalls in der Zelle – eine Anzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte folgt.
Für Erstaunen sorgte ein 17-Jähriger aus dem Landkreis Traunstein, der nach einer Diskussion um einen Masskrug spontan 20 Liegestütze vor den Beamten absolvierte und sich damit Respekt verdiente. Zwei Männer aus Bad Reichenhall mussten das Fest nach lautstarkem Randalieren und über zwei Promille Alkohol verlassen.
Am Samstag steuerte das Herbstfest auf seinen Höhepunkt zu. Bei bestem Wetter strömten zahlreiche Besucher auf die Wiesn. Ein verlorener Hut löste einen Notstopp an einem Karussell aus, nachdem ein Unbekannter in den Gefahrenbereich gelangte, um die Kopfbedeckung zu holen. Der Mann verschwand samt Hut unerkannt im Getümmel.
In einem Bierzelt mussten ein 37-jähriger Südtiroler und ein 27-jähriger Österreicher nach ungebührlichem Verhalten und Zeltverweis durch den Sicherheitsdienst von der Polizei endgültig des Geländes verwiesen werden. Auch das Thema Falschparken beschäftigte die Polizei: Zehn Autos wurden abgeschleppt, nachdem ihre Besitzer verbotswidrig geparkt hatten – die Kosten für das unfreiwillige „Date“ mit dem Abschleppwagen müssen die Betroffenen selbst tragen.
Laut Polizei zeigt die Bilanz der beiden Tage, dass das Herbstfest zwar ausgelassen gefeiert wurde, die Einsatzkräfte jedoch immer wieder gefordert waren, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.