Mehr Wiesnverbote, weniger Gewalt

von Redaktion

Das Herbstfest ist vorbei und die Rosenheimer Polizei zieht Bilanz. Alles in allem zeigen sich die Beamten erfreut über eine überwiegend friedliche Wiesn. Sorgen bereitet der Anstieg der Gewalt gegen Polizeibeamte. Und auch die Parkmoral lässt stark zu wünschen übrig.

Rosenheim – Aus is und gar is, und schad is, dass’s wahr is! Die Rosenheimer Polizei blickt positiv auf das gestern zu Ende gegangene Herbstfest zurück. Deutlich mehr Wiesnverbote und ein Anstieg bei Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte prägten demnach das diesjährige Herbstfest. Insgesamt zeigt sich die Polizei jedoch zufrieden mit den vergangenen zwei Wochen.

Auf bewährtes
Konzept gesetzt

Laut Polizeidirektor Volker Klarner und Erstem Polizeihauptkommissar Robert Maurer, Einsatzleiter beim Herbstfest, habe sich das bewährte Konzept einer starken und konsequenten Polizeipräsenz erneut ausgezahlt: „Stark präsent, beherzt konsequent – das war und ist das Erfolgsrezept der Rosenheimer Polizei, um für die Bürger einen sicheren Wiesnbesuch zu gewährleisten und für die Anwohner die Beeinträchtigung im Alltag so gering wie möglich zu halten.“

Mit Unterstützung der benachbarten Dienststellen und der Bereitschaftspolizei sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Veranstalter, den Sicherheitsbehörden und den Rettungsdiensten, habe man diese Herausforderung wieder reibungslos bewältigt.

Die starke Polizeipräsenz, insbesondere an den Wochenenden und in den Nachtstunden, hat laut Maurer wesentlich dazu beigetragen, dass aufkommende Streitigkeiten bereits im Vorfeld unterbunden wurden. Auch habe durch eine konsequente Verkehrsüberwachung der Verkehrsfluss im näheren Umfeld des Festgeländes ohne größere Störungen aufrechterhalten werden können.

Als wirksames Mittel zur Verhinderung von Sicherheitsstörungen und Straftaten haben sich laut Polizei erneut die Wiesnverbote erwiesen, mit denen Störenfrieden und Randalierern frühzeitig Einhalt geboten wird.

Weniger
Körperverletzungen

In diesem Jahr wurden bis zum Sonntagmorgen 116 Wiesnverbote ausgesprochen – ein deutlicher Anstieg gegenüber 77 im Vorjahr. Wer trotz Verbots erneut das Festgelände betrat, musste mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs rechnen.

Erfreulich hingegen die Bilanz bei den Körperverletzungsdelikten: Deren Anzahl ging mit insgesamt 16 Anzeigen (2024: 19) zurück. Schwere Verletzungen blieben heuer aus, allerdings stand die teilweise sehr hohe Alkoholisierung der Beteiligten laut Polizei in engem Zusammenhang mit den Vorfällen.

Diebstähle auf
niedrigem Niveau

Bei Diebstahlsdelikten wurden bislang 18 Fälle (2024: 14) registriert, darunter vor allem der Diebstahl von Mobiltelefonen, Geldbeuteln und Fahrrädern. Die präventiven Hinweise im Vorfeld des Herbstfestes sowie die polizeiliche Videoüberwachung auf dem Festgelände dürften laut Polizei dazu beigetragen haben, die Delikte auf einem niedrigen Niveau halten zu können. Rund die Hälfte der Fallzahlen machen Fahrraddiebstähle aus.

Mit insgesamt elf Gewahrsamnahmen während der Wiesn lag die Zahl der Arreste etwas über dem Vorjahreswert (sieben Fälle), wobei sich die Delikte vor allem an den Wochenenden häuften. Die Polizei reagierte hier konsequent.

Sorgen bereitet der Anstieg der Gewalt gegen Polizeibeamte: Sechs Beleidigungen (2024: keine) und 16 Widerstandshandlungen (2024: fünf Fälle) wurden gemeldet. Die Beamten wurden dabei nicht schwer, aber in Einzelfällen leicht verletzt. Dennoch betont die Polizei, dass das Verhältnis zwischen den Einsatzkräften und den Festbesuchern grundsätzlich entspannt geblieben sei.

Gemeinsam mit dem Jugendamt kontrollierte die Polizei außerdem zahlreiche Kinder und Jugendliche auf den Konsum von Zigaretten, Drogen und Alkohol – vor allem im Umfeld des Festgeländes. Festgestellt wurde dabei, dass Jugendliche Alkohol kaum mehr offensichtlich an den bekannten Treffpunkten konsumierten. Insgesamt wurden rund 120 Minderjährige (2024: 90) beim Rauchen angetroffen, mehr als die Hälfte davon mit E-Zigaretten. Vereinzelt wurde auch Cannabis konsumiert.

109 Fahrzeuge
abgeschleppt

Der Pkw-Verkehr verlief laut Polizei während der gesamten Herbstfestzeit – auch während der Festzüge – grundsätzlich reibungslos. Neun Fahrzeugführer (2024: drei) wurden wegen Alkohol- oder Drogeneinfluss aus dem Verkehr gezogen. Konsequent wurde auch gegen das verbotswidrige Parken vorgegangen: 109 Fahrzeuge (2024: 77) mussten abgeschleppt werden, vor allem wegen Parkens auf Behindertenparkplätzen oder Rettungswegen. Die Zahl der Beanstandung für einfach gelagerter Parkverstöße während der Wiesn bewegt sich laut Polizei im hohen dreistelligen Bereich.

Die Polizei weist darauf hin, dass sich die veröffentlichten Zahlen auf Sonntagmorgen, 14. September, beziehen. Es können sich daher in der endgültigen Bilanz bis zum Festende am Sonntag noch geringe Abweichungen ergeben.

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