„Schmerzt unendlich“

von Redaktion

Daniela Ludwig fehlt bei der Westtangenten-Party – Festakt am Mittwoch

Rosenheim – Eingeladen ist zum Festakt auf der Bundesstraße, zugesagt hat viel Politik-Prominenz, darunter Ministerpräsident Markus Söder. Doch ausgerechnet die Bundespolitik fehlt am morgigen Mittwoch: Bei der Freigabe des letzten Teilstücks der Rosenheimer Westtangente bei Wernhardsberg werden Daniela Ludwig, Staatssekretärin im Innenministerium, und Verkehrsstaatssekretär Ulrich Lange (beide CSU) nicht dabei sein.

Der Grund: Im Bundestag steht an eben diesem Mittwoch eine namentliche Abstimmung auf der Tagesordnung.

Und da sind die beiden Bundestagsabgeordneten Ludwig und Lange fest eingeplant.

Die Absage „schmerzt mich unendlich“, sagt Daniela Ludwig laut Pressemitteilung. Denn die Eröffnung der Westtangente sei für sie „der Abschluss eines Herzensprojekts, das ich mit dem damaligen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer im Jahr 2012 angestoßen und durchgesetzt habe“.

Auch Lange bedauert. Er wisse, „welch wichtiges Projekt die Westtangente für die Region Rosenheim ist.“ Er kenne auch die gesamte Baugeschichte, teilte Lange mit. „Ich wäre wirklich gerne dabei gewesen.“ Bitter für Daniela Ludwig, das kann man sagen. Jeder Politiker schätzt solche Heimspiele, Termine bei Projekten, die bei einer großen Mehrheit ankommen. Von der Westtangente profitieren Rosenheim und die umliegenden Gemeinden schon jetzt.

Mit der Freigabe des letzten Abschnitts seiner Umfahrung wird Rosenheim noch stärker entlastet werden. Auch Autofahrer aus dem Bereich Wasserburg dürften sich freuen. Sie gelangen nun schneller in Richtung Salzburger Autobahn.

Daniela Ludwig hatte seit Beginn ihrer Bundestagszeit 2002 mit Diskussion, Planung und Bau der Westtangente zu tun. Sie war es, die Verkehrsminister Peter Ramsauer seinerzeit bewegte, die Westtangente in die Liste für „Ramsauers Milliarde für Verkehrswege“ aufzunehmen.

Auch mit Ramsauers Nachfolgern Alexander Dobrindt und Andreas Scheuer hielt sie engen Kontakt, wie auch Rosenheimer Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordnete.

Sie hat sogar den Spaten vom ersten Spatenstich aufgehoben – „als Erinnerung an ein großes Verkehrsprojekt, das nur durch die gute Zusammenarbeit zwischen Bund, dem Freistaat, dem Staatlichen Bauamt und unseren Kommunalpolitikern vor Ort realisiert werden konnte“, wie sie auf Facebook schreibt. Jetzt, 13 Jahre, ungezählte Schwierigkeiten und fünf Verkehrsminister später, ist das Projekt am Ziel. Aber ohne eine langjährige Wegbegleiterin. Für Ludwig nicht zu ändern. Denn namentliche Abstimmungen betreffen besonders wichtige Themen.

Diesmal geht’s um den Haushalt, genauer: um den „Einzelplan 04“. Der betrifft den Milliarden-Etat für Bundeskanzler und Bundeskanzleramt.

Die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag sind für CDU/CSU und SPD alles andere als komfortabel. „Da ist meine Teilnahme aufgrund der nur knappen Mehrheit der Regierungskoalition Pflicht“, sagt sie.

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