Rosenheim – In den Sommermonaten 2024 und 2025 wurde im Landkreis Rosenheim ein umfassendes Monitoring der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) durchgeführt. Ziel der Aktion war es, das Vorkommen der potenziell krankheitsübertragenden Stechmücke zu erfassen und einer weiteren Ausbreitung entgegenzuwirken. Dies teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit, das die Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Rosenheim an der Raststätte Samerberg Nord und Süd sowie im Gemeindegebiet Rohrdorf durchführte.
Die Asiatische Tigermücke ist ursprünglich in Südostasien beheimatet, hat sich jedoch durch den Klimawandel und den internationalen Reise- und Warenverkehr weltweit verbreitet. Laut Angaben des LGL ist sie an ihrer charakteristischen schwarz-weiß geringelten Musterung an Beinen und Körper sowie an einem weißen Streifen am Brustkorb zu erkennen.
Besonders problematisch: Die Tigermücke kann meldepflichtige Krankheitserreger wie das Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus auf den Menschen übertragen.
Während das Denguefieber lange Zeit fast ausschließlich in tropischen und subtropischen Regionen vorkam, wurden in den vergangenen Jahren – auch infolge des Klimawandels – zunehmend Ansteckungsfälle in Europa festgestellt. So meldeten die italienischen Behörden für das Jahr 2024 bereits 213 lokal erworbene Dengue-Fälle, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 82 bestätigten Fällen im Jahr zuvor.
Im Rahmen des aktuellen Monitorings wurden im Jahr 2024 an der Raststätte Samerberg und im Gemeindegebiet Rohrdorf insgesamt zwölf Asiatische Tigermücken mit zwei Eiablagen nachgewiesen. Im Jahr 2025 wurden an denselben Standorten bislang fünf Exemplare entdeckt. Wie die Experten berichten, handelte es sich bei den Funden aus 2024 um Mücken mit unterschiedlicher Abstammung, die vermutlich einzeln eingeschleppt wurden. Eine stabile, überwinterungsfähige Population konnte im Landkreis Rosenheim bislang nicht festgestellt werden. Trotzdem mahnt das Gesundheitsamt zur Vorsicht. „Da Tigermücken als sogenannte containerbrütende Art kleine Wasseransammlungen wie Regentonnen, Untersetzer und Vasen zur Vermehrung bevorzugen, können alle Bürgerinnen und Bürger einen sehr wichtigen Beitrag dazu leisten, dass sich die Asiatische Tigermücke nicht in unserer Region ausbreitet“, erklärt Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Gesundheitsamts Rosenheim.
Er ruft dazu auf, während der warmen Jahreszeit stehende Wasseransammlungen zu vermeiden, Regentonnen und andere dauerhafte Wasserbehälter abzudecken sowie Wasser in Planschbecken, Vogeltränken, Untersetzern und Vasen mindestens einmal pro Woche zu leeren oder auszutauschen.
Darüber hinaus besteht für Bürger die Möglichkeit, auffällige Mückenexemplare zur Typisierung an das LGL oder an den „Mückenatlas“ zu senden. Damit werde ein wichtiger Beitrag zum Mücken-Monitoring und zur Eindämmung geleistet.