Schlag gegen Kinderpornografie

von Redaktion

Neun Beschuldigte – Fallzahlen steigen

Mühldorf/Altötting – Neun Durchsuchungen führte die Kripo Mühldorf am Mittwoch in den Landkreisen Altötting und Mühldorf durch. Ein schlagkräftiges Instrument im Kampf gegen Kinderpornografie. „Wir legen diese Durchsuchungen zusammen, um die Straftaten effizient abarbeiten zu können“, sagt Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Süd in Rosenheim.

Das heißt aber nicht, dass die Täter in einer gemeinsamen Organisation oder einem Kinderporno-Ring verbunden sind. „Dazu gibt es keinen Verdacht.“ Aber, so Sonntag, es gehe in jedem Fall um mutmaßliche Nutzer oder Verbreiter.

Neun Männer zwischen 16 und 46 Jahren sind es im aktuellen Fall. „Meist sind sie sehr perplex“, sagt Sonntag, wenn plötzlich die Kripo vor der Tür steht und Computer, Handys oder Laptops beschlagnahmt. Festnahmen gab es keine. 20 Beamte waren im Einsatz.

Sicher kann sich keiner fühlen, der Kinderpornos anschaut. Dafür sorgen Organisationen wie NCMEC in den USA. NCMEC steht für „National Center for Missing and Exploited Children“, eine halbstaatliche Organisation, die sich für den Schutz von Kindern einsetzt. Wen sie im Netz findet, dessen IP-Adresse ermitteln die Mitarbeiter und leiten sie zum Beispiel an das Bundeskriminalamt weiter. Die IP-Adresse lässt sich genau einem Rechner oder Telefon zuordnen und dann steht bald die Polizei vor der Tür. Und das immer häufiger, sagt Sonntag. So stieg die Zahl der Fälle im Bereich Oberbayern Süd von 2023 auf 2024 von 697 auf 911. Eine Steigerung um gut 30 Prozent im Laufe eines Jahres.

Jetzt machen sich die Spezialisten an die Auswertung der beschlagnahmten Geräte. „Das gibt fast immer Treffer“, sagt Sonntag, Unschuldige seien nur selten unter den Verdächtigen. Denn, das belege die IP-Adresse, die Verdächtigen waren auf jeden Fall auf einschlägigen Seiten, haben Kinderpornos gekauft oder getauscht. Markus Honervogt

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