Die RSA-Bank steht jetzt unter dem Schutzschirm

von Redaktion

Aufsichtsrat und Vorstand: „Haus handlungsfähig“ – IG: Schon 600 Mitglieder

Rechtmehring/Soyen/Albaching – Das Bankhaus RSA eG hat seine Mitglieder in einem Schreiben über die aktuelle Lage informiert. In einer Pressemitteilung fassen Vorstand und Aufsichtsrat die Situation aus ihrer Sicht zusammen.

Sie haben nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen eigene Analysen vorgenommen. „Diese decken sich im Kern mit den bisherigen Feststellungen der laufenden gesetzlichen Prüfung durch den Genossenschaftsverband Bayern (GVB)“, so die RSA.

Die Analysen würden drei Hauptursachen für die Probleme aufzeigen: „Das Bankhaus RSA ist in den vergangenen Jahren zu schnell gewachsen, das Geschäft war zu stark auf wenige Bereiche konzentriert und Wertberichtigungen auf riskantere Kredite haben das Eigenkapital geschwächt.“

Diese Faktoren seien nicht von heute auf morgen entstanden, sondern hätten sich über längere Zeit aufgebaut und seien zusätzlich durch gestiegene Zinsen, sinkende Immobilienwerte und strengere aufsichtsrechtliche Anforderungen verstärkt worden. Seit Amtsantritt habe sich das neue Führungsteam gemeinsam mit dem Aufsichtsrat intensiv mit der Lage des Hauses befasst. In Verbindung mit der laufenden Prüfung durch den Genossenschaftsverband Bayern liege nun eine belastbare Grundlage vor, um die Herausforderungen klar zu benennen.

Ungeachtet der laufenden Prüfung bleibe das Bankhaus RSA eG handlungsfähig. Alle Dienstleistungen, Standorte und Produkte ständen wie gewohnt zur Verfügung. „Unsere Mitglieder und Kunden können sich darauf verlassen: Wir arbeiten eng mit dem Verband und der Sicherungseinrichtung zusammen, um Stabilität sicherzustellen. Das ist seit Jahrzehnten ein bewährtes Prinzip unserer genossenschaftlichen Finanzgruppe“, betont Vorstand Mark Mühlberger.

Bereits in den vergangenen Monaten seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Zukunftsfähigkeit des Hauses zu sichern. Dazu gehöre auch die im Sommer vereinbarte Kooperation mit der „meine Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim“. „Die Kooperation mit Rosenheim zeigt, dass wir nachhaltige Stabilität im Interesse unserer Mitglieder, Kunden und Mitarbeitenden anstreben“, ergänzt Generalbevollmächtigter Reinhard Allinger.

Die gesetzliche Prüfung des Jahresabschlusses 2024 werde fortgeführt. Die Ergebnisse und der zusammengefasste Prüfungsbericht sollten – wie vorgesehen – in der Generalversammlung im November vorgestellt werden.

Eine ähnliche Erklärung war vor wenigen Tagen auch als Schreiben an die Mitglieder, das der Redaktion vorliegt, herausgegangen. Auch hier wird ausgeführt, dass die Sicherungseinrichtung der Volks- und Raiffeisenbanken jetzt greife. Über eine mögliche Verschmelzung des Hauses mit einem anderen Kreditinstitut entscheide frühestens die Generalversammlung im Jahr 2026.

In der Generalversammlung 2025, die wohl im November geplant ist, will sich bekanntlich auch die neue Interessengemeinschaft IG-RSA einbringen. Sie hat mittlerweile über 600 Mitglieder, teilt Schriftführer Karl Fischberger auf Anfrage mit. Die IG möchte die Pressemitteilung nicht kommentieren, denn nach wie vor würden dem Vorstand der IG, der sich aus RSA-Mitgliedern zusammensetzt, keine Ergebnisse der Prüfberichte vorliegen. Die Interessengemeinschaft tappe im Dunkeln zur Frage, wie die Situation zu bewerten sei. Die IG sieht die RSA-Bank als Opfer einer Intrige, mit dem Ziel, das kleine Haus mit der großen VR-Bank Rosenheim zu fusionieren. duc

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