Bienenzüchter blicken auf Erfolge und Gefahren

von Redaktion

„Nutztier“ Biene in der Wichtigkeit direkt hinter Schwein und Rind – Ehrungen für erfolgreiche Imker

Traunstein/Weibhausen – Der Traunsteiner Bienenzuchtverein mit Vorsitzendem Andreas Baumer hat in Kooperation mit Verbandspräsident Franz Vollmaier aus Heiligkreuz den Verbandstag der bayerischen Bienenzüchter ausgerichtet.

Etwa 150 Imker aus ganz Bayern kamen nach Weibhausen. Schirmherr war Traunsteins Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer, den Zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner vertrat. Die ehemalige landwirtschaftliche Berufsschullehrerin stellte die Honigbiene als „drittwichtigstes Nutztier neben Schweinen und Rindern“ dar.

„80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt. Sie sichern die Erträge in der Landwirtschaft und damit unsere Ernährung. Der Nutzwert ist enorm und sie brauchen die Vielfalt von Blühpflanzen verschiedenster Art“, so Mörtl-Körner, die den Imkern für ihr Engagement für den Bestand der Bienenvölker dankte.

Zuvor hatte Andreas Baumer die Geschichte des Traunsteiner Bienenzuchtvereins vorgestellt, der im Jahr 2026 sein 125. Gründungsjubiläum feiert. Eigentlich sollte der Verbandstag erst im Jubiläumsjahr im Landkreis Traunstein stattfinden. Da ein anderer Imkertermin aber zuvorkam, wurde die Veranstaltung um ein Jahr vorverlegt. Im Gründungsjahr hatte der Bienenzuchtverein Traunstein 23 Mitglieder, 124 Jahre später sind es 160 – die circa 850 Bienenvölker betreuen, so Baumer. Weitere Grußworte kamen von Franz Vollmaier, den Landtagsabgeordneten Dr. Martin Brunnhuber (FW), Sebastian Friesinger (CSU), der stellvertretenden Landrätin Resi Schmidhuber und der Vorsitzenden des Bienenzucht-Kreisverbandes Traunstein, Luise Mitterreiter.

Mitterreiter berichtete, dass den 21 Bienenzuchtvereinen im Landkreis 1169 Mitglieder angehören, mit etwa 7200 Völkern.

Es folgten zwei Vorträge von Stefan Fleischmann, Staatlicher Fachberater für Bienenzucht in Niederbayern, zum Thema „Aktuelles aus dem Institut für Bienenkunde und Imkerei“ mit dem Schwerpunkt asiatische Hornisse und europäische Hornisse. Während die asiatische Hornisse als invasive Art seit 2016 als unerwünschte Spezies gilt, ist die europäische Hornisse streng geschützt. Fleischmann referierte über die Unterschiede der beiden Arten und über spezifische Bekämpfungsmöglichkeiten invasiven Art durch Imker.

Dr. Andreas Schierling vom Tiergesundheitsdienst Bayern beleuchtete die Rückstands- und Qualitätssituation des bayerischen Honigs. Der Biologe nahm die Rückstandshöchstgrenze durch Pflanzenschutzmittel in den Fokus und berichtete über deren Auswirkungen auf den Honig. Nach der Mitgliederversammlung unter Leitung von Franz Vollmaier mit Jahresbericht des Vorstands und der Obmänner sowie Kassen- und Revisorenberichten hielt Biologin Lena Frank vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen einen Festvortrag über das Projekt „Vitalbiene“, das in Kooperation des Bieneninstituts Kirchhain mit der Universität Würzburg erfolgt. Frank informierte anhand von Bildern und Studienergebnissen über geplant herbeigeführte Brutpausen durch Käfigen der Königin in Bezug auf die Entwicklung der Zahl der Varroamilben im Bienenvolk.

Zur Sprache kam zudem die Durchführung oder der Verzicht auf ergänzende chemische Behandlung, beispielsweise mit Oxalsäure.

Für besondere Verdienste geehrt wurde mit der Professor-Dr.-Ludwig-Armbruster-Medaille in Silber durch die Verbandsvorstände Franz Vollmaier und Walter Niedermaier sowie der bayerischen Honigprinzessin Anja Bürzer und Honigkönigin Elena Eberl der Verbandskassier und langjährige Vorstand des Bienenzuchtvereins Piding, Claus Riedl. Die Armbruster-Medaille in Bronze erhielten Xaver Schreiner (Bienenzuchtverein Grassau), Klaus Schütz (Bienenzuchtverein Kienberg), Josef Heimerl (Bienenzuchtverein Waffenbrunn), Gerhard Richter (Bienenzuchtverein Markt Schwaben) und Franz Emmerig (Bienenzuchtverein Glonn).

Für herausragende Honigqualität geehrt wurden unter anderem die Imker Alfred Mühlberger (Eggstätt), Dominik Rutz (Wartenberg), Robert Weitl (Unterlenghart), Franz Pichler (Halfing), Marion Schwaiger (Vachendorf), Heinrich Siglbauer (Wonneberg), Andreas Baumer (Traunstein), Reinhart Ortner (Surberg) und Michael Kärcher (Ingolstadt). Herausragend waren die Honigleistungen von Reinhart Ortner, der einmal mit Gold und dreimal mit Silber prämiert wurde.

Die Daxnschnoater Tanzlmusi aus Grabenstätt-Chieming unter Leitung von Herbert Abeska sorgte mit boarisch-tiroler Klängen für das passende musikalische Rahmenprogramm.

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