Rosenheim – Bis in die späten Abendstunden kreiste am vergangenen Freitag ein Polizeihubschrauber über der Stadt. Die Einsatzkräfte suchten nach einem 86-jährigen Rosenheimer, der seit dem Nachmittag als vermisst galt. Wie aus einer Vermisstenmeldung der Polizei hervorgeht, war der Senior zuletzt in der Kastenau gesehen worden, als er mit seinem E-Bike unterwegs war.
Ob der Mann an Demenz leidet, konnte die Polizei auf Nachfrage nicht beantworten. Da es aber klare Anhaltspunkte für eine Vermisstenmeldung gab, seien die Einsatzkräfte ausgerückt. „Wir haben mit neun Streifen, zwei Hundesuchstaffeln und dem Hubschrauber gesucht“, erklärte ein Polizeisprecher. Zudem sei auch die Bundespolizei informiert gewesen, die Augen nach dem Vermissten offenzuhalten. Durchkämmt wurde dabei auch das Gebiet rund um die Seen in Happing. Gesucht wurde bis etwa 22.30 Uhr. Dann sei die Suche eingestellt worden. Die derzeit herrschenden nächtlichen Temperaturen um die acht Grad bescherten allen Beteiligten Sorgenfalten. Denn, soweit bekannt, war der Mann nur mit einem roten „Oberteil“ bekleidet. Welche Beinbekleidung er getragen hat – ob kurz oder lang –, war nicht bekannt. Da er mit dem Rad unterwegs war, musste davon ausgegangen werden, dass er Sportbekleidung trug, die nicht besonders warm hielt.
Um 7 Uhr am Samstagmorgen, 27. September, sei die Suche wieder aufgenommen worden, erklärt der Polizeisprecher. Zur Verstärkung forderte die Polizei zwei Rettungshundestaffeln der Johanniter Rosenheim sowie des DLRG Bad Aibling an.
Wie Gerhard Bieber, Sprecher der Johanniter, auf Nachfrage des OVB erklärt, seien die ehrenamtlichen Kräfte mit insgesamt drei sogenannten Mantrailern und fünf Flächensuchhunden vor Ort gewesen. Die Mantrailer folgen dabei der Fährte der vermissten Person. Zum Beispiel anhand eines Kleidungsstücks sollen die Hunde dann die Fährte am letzten bekannten Aufenthaltsort des Vermissten aufnehmen und dann die Spur suchen. Die Flächensuchhunde hingegen seien laut Bieber darauf trainiert, sämtliche menschlichen Gerüche in einem bestimmten Gebiet wahrzunehmen.
Drohne flog Suchgebiet ab
„Zudem war unsere Drohne mit integrierter Wärmebildkamera im Einsatz“, sagt Bieber. Besonders große Flächen ließen sich so schneller absuchen. Die Hunde kämen eher in unwegsamen, bewaldeten Gebieten zum Einsatz.
Gegen 10.15 Uhr dann Entwarnung: Passanten hatten den 86-Jährigen im Gemeindegebiet von Nußdorf entdeckt. „Der Mann war unterkühlt, sonst aber unverletzt“, erklärte der Polizeisprecher. Der Mann habe angegeben, nicht mehr selbstständig nach Hause gefunden zu haben. Tina Blum