Drei Talente und eine große Chance

von Redaktion

Bei der diesjährigen Staffel von „The Voice of Germany“ sind gleich drei Talente aus der Region bei den Blind Auditions zu sehen. Wie Florian Huber aus Stephanskirchen den Auftritt erlebt hat und ob es Katharina und Markus Goldes aus Bad Feilnbach eine Runde weiter geschafft haben.

Bad Feilnbach/Stephanskirchen – Es wird dunkel und still, vier große Drehstühle stehen mit dem Rücken zur Bühne – plötzlich richten sich alle Scheinwerfer auf die Talente und die Musik beginnt zu spielen. Seit 15 Staffeln beginnt „The Voice of Germany“ genau so. Denn am Anfang der Casting-Show müssen sich die Talente aus ganz Deutschland vor den Coaches beweisen – in diesem Jahr sind das Rea Garvey, Nico Santos, Shirin David sowie Michi und Smudo von den Fanta Vier. Das Besondere: Die Coaches können die Talente während der Blind Auditions nicht sehen, da sie ihnen mit dem Rücken zugewandt sind. Allein die Stimme zählt.

Liebe zur
Musik verbindet

Bei der diesjährigen Staffel ist auch die Region Rosenheim wieder vertreten – dieses Mal mit gleich drei Talenten. So haben es Katharina (29) und Markus Goldes (33) aus Bad Feilnbach zu den Blind Auditions nach Berlin geschafft. Das Paar macht auch privat zusammen Musik: Mit ihrem „Flintsbacher Zwoagsang“ spielen sie auf Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen oder Geburtstagen.

Kennengelernt haben sich die beiden 2018 über eine Dating-App. „Mich hat eigentlich gar nicht interessiert, ob er Single ist. Denn auf seinem Foto hatte er ein Mikrofon in der Hand“, berichtet Kathi und lacht. Sofort habe sie ihn angeschrieben, ob sie gemeinsam Musik machen wollen. Ziemlich schnell hätten sie sich zum Singen getroffen – und ziemlich schnell dann auch ineinander verliebt. „Wir haben uns getroffen und bis um 1 Uhr morgens Musik gemacht.“ Inzwischen haben sie auch eine Familie gegründet und sind Eltern zweier Kinder (5) und (1).

Schon bevor sie zueinandergefunden haben, musizierte jeder für sich. Markus, der eher in der Volksmusik zu Hause war, lernte mit sechs Jahren das Ziachspielen und mit 13 Bariton und Basstrompete. Kathi sang im Kinderchor, später in der Schülerband, und lernte Querflöte sowie Klarinette. „Das Gitarre- und Klavierspielen habe ich mir selbst beigebracht“, sagt sie.

Vor sechs Jahren sangen sie erstmals auf einer Hochzeit. Seitdem haben sie sich einen Namen gemacht und werden für Familienfeiern gebucht. Jetzt wollen sie auf die große Bühne. „Die Teilnahme bei ,The Voice‘ ist etwas ganz Besonderes und wir sind sehr dankbar, dass wir diese Erfahrung machen dürfen“, sagt Markus. Im Januar haben sie sich beworben und vier Casting-Runden absolviert. Aus über 2000 Bewerbern schafften sie es nach Berlin, wo die Blind Auditions stattfinden. Ob der Auftritt im Fernsehen zu sehen ist, erfahren die Talente jedoch erst zehn Tage vor Ausstrahlungstermin. Kathi und Markus werden in der Sendung am morgigen Freitag, 3. Oktober, ab 20.15 Uhr auf Sat 1 zu sehen beziehungsweise zu hören sein.

Florian Hubers Auftritt wurde bereits am vergangenen Donnerstag ausgestrahlt. Der 23-jährige Stephanskirchener performte „Dance with somebody“ von Mando Diao, wobei er nicht nur sang, sondern auch selbst Gitarre spielte. Ab der zweiten Klasse nahm er Gitarrenunterricht, ab der fünften Klasse war er Teil der Schulband – damals noch als Gitarrist. „Da konnte ich bereits bei ersten kleineren Auftritten im Landkreis Bühnenerfahrung sammeln“, berichtet er. Später wagte er sich auch an den Gesang.

Huber stammt aus einer Gastronomenfamilie: Seine Eltern führen das Restaurant Gocklwirt am Simssee in Stephanskirchen. Wenn er nicht den Service schmeißt, steht Flo mit seiner Gitarre hinter dem Mikrofon. Gemeinsam mit seinem Bruder Michael gründete er zunächst eine UnpluggedCover-Band, bei der sie bekannte Hits nur mit Gitarrenbegleitung spielten. Seit einiger Zeit komplettieren ein Schlagzeuger und ein Bassist die Band „Roosters“.

„Als Solokünstler aufzutreten, war schon immer mein Traum.“ Auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht und sich keiner der Coaches für Flo umgedreht hat, lässt sich der 23-Jährige nicht entmutigen. „Ich werde üben, dann komme ich zurück. Das wird hoffentlich nicht mein letztes Mal auf dieser Bühne“, sagt er gegenüber dem OVB. Die konstruktive Kritik der Coaches, besonders von Shirin David, nimmt er sich zu Herzen. „Am letzten Feinschliff“ möchte er künftig arbeiten. Zuletzt trat die Band in Bernau beim Picknick-Konzert des TSV Eishockey auf oder spielte bei Veranstaltungen im Gocklwirt. Allein die Teilnahme an der Show habe ihn als Musiker vorngebracht, sagt der 23-Jährige. „Man wird gut begleitet und bekommt auch vor dem Auftritt Gesangscoaches an die Seite gestellt, die mit einem Übungen machen“, erklärt er. Grundsätzlich habe er den Umgang mit den Talenten bei „The Voice“ als sehr wertschätzend empfunden und sei deshalb mit einem guten Gefühl aus dem Wettbewerb geschieden.

Arbeiten am
letzten Feinschliff

Für Kathi Goldes ist es bereits die zweite Teilnahme bei der Casting-Show. „Ich habe mich bereits einmal mit 19 beworben. Allerdings bin ich nach der ersten Runde rausgeflogen“, erläutert sie. In zehn Jahren hätte sie sich musikalisch aber weiterentwickelt. „Ich habe die Stimme trainiert.“ Ob sie und Markus Goldes die Coaches überzeugen konnten und eine Runde weiter sind, darf das Paar nicht verraten. Ebenso wenig, welches Lied sie singen werden. „Das wird sich erst am 3. Oktober herausstellen“, so Kathi Goldes. Doch für beide sei es „eine Ehre, dabei sein zu dürfen“.

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