Prien – Ein verletztes Reh mit Schussverletzungen ist in einem Waldstück zwischen Griebling und der Prien entdeckt worden. Am vergangenen Freitag fand der Revierinhaber gegen 15 Uhr das Tier, das zuvor von seinem Jagdhund gestellt worden war. Das Reh konnte laut Polizei nicht mehr flüchten und musste von dem Jäger noch vor Ort von seinem Leiden erlöst werden.
Beim Aufbrechen des Tieres stellte der Jäger fest, dass das Reh sowohl einen Einschuss als auch einen Ausschuss aufwies. Die Mitjäger und Jagdnachbarn befanden sich zur Tatzeit nicht im Revier. Aufgrund der Umstände besteht nach Angaben der Wasserschutzpolizei Prien der Verdacht auf Jagdwilderei.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, die im Bereich des Tatortes verdächtige Beobachtungen gemacht oder Schüsse gehört haben, sich unter der Telefonnummer 08051/90570 zu melden. Die Wasserschutzpolizei Prien weist darauf hin, dass Jagdwilderei kein Kavaliersdelikt ist. „Wer unter Verletzung fremden Jagdrechts dem Wild nachstellt, es fängt, erlegt oder sich aneignet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft“, so die Polizei. Zudem habe der Täter eine Straftat nach Paragraf 17 Tierschutzgesetz begangen, da er dem Reh ohne vernünftigen Grund aus Rohheit erhebliche Schmerzen und Leiden zufügte. Auch hierfür sieht der Gesetzgeber eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor. Darüber hinaus drohen dem Täter der Entzug des Jagdscheins, die Einziehung von Waffen sowie der Verlust der waffen- und jagdrechtlichen Zuverlässigkeit.