„Dienen durch Freundschaft“ – seit 60 Jahren

von Redaktion

Polizei-Netzwerk IPA feiert in Rosenheim kontinentübergreifendes Teamwork von Alaska bis Australien

Rosenheim – Die IPA Rosenheim feierte am Wochenende im Ballhaus ihr 60-jähriges Bestehen unter dem Motto „Dienen durch Freundschaft“. Zahlreiche lokale Prominente und hochrangige Gäste aus aller Welt waren gekommen. „Die IPA – Verbindungsstelle Rosenheim mit aktuell über 400 Mitgliedern ist 60 Jahre alt geworden“, verkündete stolz ihr Vorsitzender Rüdiger Thust.

Doch was bedeutet „IPA“? Die International Police Association (IPA) ist die größte „Polizeifamilie“ der Welt mit circa 400000 Mitgliedern, sowohl aktive als auch pensionierte Polizeibedienstete. Sie ist in fast 70 Ländern der Welt vertreten. Alle IPA Mitglieder haben sich allein dem Motto „Dienen durch Freundschaft“ verschrieben.

Region feiert 400000
„freundliche Helfer“

Dies kam auch in den zahlreichen Grußworten zum Ausdruck. Der Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd, Frank Hellwig, sah in dem Jubiläum nicht nur einen Grund zum Feiern, sondern vor allem einen Beweis für die Kraft einer einzigartigen Idee: „Dieses Netzwerk von Alaska bis Australien, Europa bis Asien, ist nicht nur ein fachlicher Austausch, es ist eine Friedensbrücke, die von den Mitgliedern der IPA tagtäglich gebaut wird.“ Dem konnte sich der IPA-Weltpräsident Martin Hoffmann nur anschließen: „Wir 400000 Mitglieder wahren konsequent politische Neutralität. Nur so lässt sich dieses Freundschafts-Netzwerk zum Nutzen der Menschen dauerhaft erhalten.“ Dies fand viel Applaus von den IPA-Freunden, die aus 40 Verbindungsstellen Deutschlands angereist waren, aber vor allem von den Gästen aus Italien, Österreich, den Niederlanden, der Schweiz, aus den USA und Monaco. Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März zeigte sich von der Größe und dem Engagement der IPA-Familie tief beeindruckt: „Dass wir hier so eine starke Polizeifamilie haben, tut dem Sicherheitsgefühl der ganzen Region gut.“ Der Leiter der Rosenheimer Bundespolizeiinspektion, Stefan Kurth, erinnerte an die Geburtsstunde der IPA – Verbindungsstelle Rosenheim: „Sie wurde am 29. Januar 1965 im Kasino des damaligen Bundesgrenzschutzes Rosenheim gegründet.“ Der erste Verbindungsleiter hieß Karl Stößel. Weitere folgten. Die tiefsten Spuren hinterließ aber Hermann König, der mehr als 20 Jahre Verbindungsleiter war und auch heute noch im Vorstand aktiv ist. Nicht umsonst wurde er als „König von Bayern“ in der IPA-Familie bekannt.

Der amtierende Verbindungsstellenleiter Rosenheims, Rüdiger Thust, stellte nicht nur die diesjährigen Jubiläen „75 Jahre IPA, 70 Jahre IPA Deutschland, 65 Jahre IPA Rosenheim“ heraus, sondern auch einen weiteren Meilenstein im „polizeilichen Leben“ der Stadt Rosenheim: „Die Rosenheim- Cops beginnen mit der 25. Staffel ihrer enorm erfolgreichen Krimiserie.“

Freundschaftspreis für
die „Rosenheim-Cops“

Grund genug für die IPA Rosenheim, das Filmteam als ganz besondere Gäste zu begrüßen und unter dem tosenden Applaus der Ballhausbesucher den Freundschaftspreis der IPA Rosenheim an die Darsteller zu überreichen. Während die neue Produzentin Marlies Moosauer freudig begrüßt wurde, ging ein enttäuschtes Raunen durch den Saal, als der Ansager mitteilen musste, dass die „Stockl“ wegen Erkrankung absagen musste. Das machte der Publikumsliebling Dieter Fischer, alias „Anton Stadler“, mit seiner gleichfalls ernsten wie launigen Dankesrede im Namen des Filmteams wett: „Das ist uns eine große Ehre, denn der Preis kommt von unseren echten Kolleginnen und Kollegen.“ Er zitierte aus den Zielen der weltweit tätigen IPA, die sich um das friedliche Zusammenleben zwischen den Völkern bemüht. Fischer: „Einfach nur großartig, wie ich finde. Ein ehrliches Vergelt’s Gott dafür.“

Launig erinnerte er sich an einen Besuch der Rosenheimer Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums mit den unzähligen Computern, Telefonen und Mitarbeitern. Fischer: „Und das macht bei uns nur die Frau Stockl.“ Die nicht enden wollende Reihe an Gästen, die sich im Anschluss um ein Fotoshooting mit den Schauspielern bemühten, verdeutlichte beeindruckend, wie groß die Anhängerschaft der echten Polizisten bei den Rosenheim-Cops ist.

Wie sehr es der IPA um den verantwortungsvollen Zusammenhalt der Menschen untereinander geht, wurde beim Thema „Gastgeschenke“ deutlich. Die IPA Rosenheim bat statt Geschenken um Geldspenden für das Rosenheimer Frauenhaus. Die Leiterin Marita Koralewski bekam Gelegenheit, ihre Institution und Schwerpunkte vorzustellen. Dabei ging sie besonders auf einen Punkt ein: „Zu uns kommen nicht nur die Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden. Nein, sie bringen auch ihre Kinder mit.“ Diese qualifiziert betreuen zu können, muss ein Hauptanliegen sein. Sie wünscht sich, dass wieder ein männlicher Mitarbeiter engagiert werden kann, denn „die Kinder müssen erleben, dass es auch ,gute‘ Männer gibt.“

Mit großer Freude nahm sie daher die Spenden von über 3000 Euro entgegen, die genau diesem Zweck zugeführt werden sollen.

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