Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen

von Redaktion

Reservisten des Kreisverbandes Oberbayern-Südost trainieren beim gemeinsamen Wertungsschießen in Bad Reichenhall

Bad Reichenhall – Der Kreisverband Oberbayern-Südost im Verband der Reservisten der Bundeswehr mit Sitz in Traunstein hat sich als zentrale Anlaufstelle für 38 Reservistenkameradschaften und mehr als 2000 Mitglieder im Südosten Bayerns etabliert. Wie der Verband mitteilt, ist es die wichtigste Aufgabe, beorderte und unbeorderte Reservisten eng an die Truppe zu binden. Dazu werden wöchentlich Veranstaltungen organisiert, die sowohl theoretische als auch praktische Inhalte vermitteln.

Schießübung startet im
dichten Morgennebel

Am vergangenen Wochenende hat auf der Standortschießanlage Nesselgraben in Bad Reichenhall eine praktische Schießübung stattgefunden. Am Samstag, 18. Oktober, versammelten sich rund 100 Freiwillige bereits um 7 Uhr morgens bei dichtem Nebel, um sich mit dem Schießen mit dem Standardgewehr G36, der Pistole P8 und der Maschinenpistole MP7 vertraut zu machen. Die Teilnehmer kamen aus verschiedenen Teilen Oberbayerns und brachten unterschiedliche zivile Berufe und Dienstgrade mit. Während der Vorbereitungen und des Übungsschießens wurde großer Wert auf Teamarbeit und Sicherheit gelegt.

Guter Umgang mit
dem „Handwerkszeug“

Das Motto „Kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen“, das auch von Generalinspekteur Carsten Breuer ausgegeben wurde, prägte den Tag. Stabsfeldwebel Weiße, verantwortlich für die Organisation und Durchführung der Schieß- und Reserve-Ausbildung, betonte: „Uns ist es wichtig, dass die Reservistinnen und Reservisten gut mit ihrem Handwerkszeug umgehen können – egal, ob sie Stabsarbeit leisten oder sich ums Gerät kümmern.“ Mit verbindlichem Humor und Routine vermittelte er Neuankömmlingen stets das Gefühl: „Du gehörst dazu. Wir kümmern uns um dich.“

Die Ausbildungstage finden in der Regel samstags statt und dauern etwa acht Stunden. Nach den ersten Schüssen um 8.15 Uhr wurden an diesem Samstag insgesamt rund 3000 Schuss abgegeben. Alle Schützen bestanden die Wertungsübung, die besten erhielten am späten Nachmittag die Goldene Schützenschnur, überreicht von Oberstleutnant d.R. Simon.

Im Regionalbüro der Kreisgruppe Oberbayern-Südost in Traunstein koordiniert Stabsfeldwebel der Reserve Leonhard Edelhäuser die Belange der Reserve und plant gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Kreisvorstand rund 60 Veranstaltungen pro Jahr. „Unsere Hauptaufgabe ist gerade, uns ein bisschen bekannter zu machen. Die Bundeswehr war jetzt jahrzehntelang unsichtbar – und die Reserve noch unsichtbarer. Standorte wurden geschlossen, Stammeinheiten aufgelöst, Reservisten damit entwurzelt“, so Edelhäuser. Er lädt Interessierte ein, sich unkompliziert an ihn und die Geschäftsstelle zu wenden: „Wir finden fast für jeden eine sinnvolle Verwendung. Das geht meistens ganz unkompliziert. Nur melden muss man sich halt.“

Die Veranstaltung in Bad Reichenhall habe erneut gezeigt, wie engagiert die Reservisten im Südosten Bayerns ihren Beitrag zur Einsatzbereitschaft der Bundeswehr leisten, so das Fazit der Organisatoren.

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