Energieeffizienz wird planbar und transparent

von Redaktion

Klimaschutznetzwerk Rosenheim-Traunstein blickt auf digitales Energiemanagement

Kolbermoor – Die Digitalisierung im kommunalen Energiemanagement hat im Mittelpunkt des sechsten Netzwerktreffens des Kommunalen Klimaschutznetzwerks Rosenheim-Traunstein gestanden. Das Treffen fand am Dienstag, 21. Oktober, in Kolbermoor statt, wie das Netzwerk mitteilt. Ziel der Veranstaltung war es, den Teilnehmern aufzuzeigen, wie Städte und Gemeinden Energieverbräuche effizient erfassen, analysieren und optimieren können – ein Thema, das angesichts der ab Dienstag, 30. Juni 2026, geltenden gesetzlichen Verpflichtung zur Einführung eines Energiemanagementsystems (EMS) für öffentliche Stellen besonders relevant ist.

Vertreter aus 16 Kommunen informierten sich über praxisnahe Lösungen und digitale Werkzeuge, um Erfahrungen auszutauschen und neue Ansätze kennenzulernen. Astrid Max von der Bayerischen Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK) stellte das Tool Kom.EMS classic vor, das Kommunen bei der Einführung oder Optimierung eines Energiemanagements unterstützt. „Kommunen können so effizient ihre Datenerfassung optimieren, als positive Nebeneffekte Treibhausgase senken und einen Schneeballeffekt erzeugen – von städtischen Liegenschaften bis in die Privathaushalte“, betonte Max. Das Tool steht allen bayerischen Kommunen kostenlos zur Verfügung.

Martin Schulz von Bayernwerk Netz präsentierte die Energiemanagement-App aus dem EnergiePortal. Diese ermöglicht es, den Energieverbrauch einzelner Liegenschaften für verschiedene Energieträger sowie Wasser auf Viertelstundenbasis zu überwachen. Sie erleichtert die Identifikation ineffizienter Gebäude und Verbrauchsspitzen sowie die Erstellung von Energieberichten. „Die detaillierten Verbrauchswerte geben Kommunen ein umfangreiches Bild ihres Energieeinsatzes und helfen, Einsparpotenziale gezielt zu erkennen und Maßnahmen besser zu steuern“, erklärte Schulz.

Robert Maier, Klimaschutzmanager des Landkreises Ebersberg, stellte das digitale Energiemanagement der Landkreisliegenschaften anhand eines Praxisbeispiels vor. „Mit dem digitalen Energiemanagement können wir Verbrauchsdaten direkt erfassen, ineffiziente Verbräuche erkennen und gezielte Maßnahmen ableiten. So wird Energieeffizienz planbar und transparent“, erläuterte Maier. Kolbermoor zeige, wie Klimaschutz lokal umgesetzt werden kann. Rainer Tschichholz vom Verein Energie Beratung Kolbermoor hob die Bedeutung der Informationsarbeit hervor: „Wir setzen auf starke Informationsarbeit.“ Die abschließende Besichtigung städtischer Liegenschaften, darunter die Feuerwehr und die Mangfallschule, verdeutlichte die praktische Umsetzung des Energiemanagements. Das Netzwerktreffen machte deutlich, dass jede Kommune ein auf ihre Strukturen und Ziele zugeschnittenes Energiemanagementsystem benötigt. Ein gut eingeführtes EMS ermöglicht nicht nur effizientes internes Monitoring, sondern macht die Ergebnisse auch für die Bürgerschaft sichtbar und sensibilisiert für den Klimaschutz.

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