Betrunken und bekifft: Mann (30) fährt bei Endorf auf Bahngleise

von Redaktion

Zugstrecke musste Sonntagfrüh komplett gesperrt werden

Bad Endorf – Es ist wohl größtenteils nur dem Zufall zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert ist. In der Nacht auf Sonntag fuhr eine Polizeistreife gegen 4 Uhr gerade durch Bad Endorf, als den Beamten in der Chiemseestraße in Richtung Mauerkirchen etwas Ungewöhnliches auffiel. Rund 200 Meter vom Sportplatz entfernt sahen die Polizisten ein verunfalltes Auto stehen – allerdings nicht auf oder an der Straße, sondern mitten auf den Bahngleisen der Strecke von Salzburg nach Rosenheim.

Sofort kontaktierten die Beamten telefonisch den Notfallmanager der Deutschen Bahn, der innerhalb von wenigen Augenblicken nach Auffinden des Autos die Sperrung der Zugstrecke veranlasste. Wie lange der Mann mit seinem Auto zu diesem Zeitpunkt schon auf den Schienen stand, ist bislang noch unklar, sagt ein Sprecher der Priener Polizei auf OVB-Anfrage. Das müssten jetzt die weiteren Ermittlungen zeigen. Der Mann aus Dillingen – eine Stadt im bayerischen Schwaben – habe aber großes Glück gehabt, dass sich in der Zeit kein Zug der Unfallstelle genähert hatte. Wie nah der nächste Zug war und wie groß die Gefahr eines Zusammenstoßes war, konnte die Pressestelle der Deutschen Bahn am gestrigen Sonntag nicht beantworten. Klar ist hingegen: Der Mann hatte gleich ein zweites Mal Glück, da die Polizisten rein zufällig an der Unfallstelle vorbeikamen und ihn rechtzeitig entdeckten. Andere Verkehrsteilnehmer hätten den Unfall bis dahin noch nicht gemeldet, bestätigt der Polizeisprecher.

Wie der 30-Jährige mit seinem Auto auf dem relativ geraden Streckenabschnitt kurz vor dem Ortseingang überhaupt auf die Gleise geraten ist, kann die Polizei noch nicht genau sagen. Was sie aber sagen kann: Der 30-Jährige war mit einem Wert von über 1,1 Promille betrunken unterwegs – ohne gültigen Führerschein. Zudem gebe es Anhaltspunkte, dass er kurz zuvor Cannabis konsumiert haben muss, teilt die Polizei mit.

Da der 30-Jährige eine Schutzplanke vor den Gleisen durchbrochen hat, muss er dort „mit ordentlich Wucht“ durchgefahren sein, berichtet der Sprecher der Priener Polizei weiter. „Mit Schrittgeschwindigkeit wird er nicht unterwegs gewesen sein“, sagt der Polizist. Verletzt wurde der 30-Jährige dabei nicht. Sein Auto war aber so stark beschädigt, dass es nicht mehr fahrbereit war. Mit einer Seilwinde musste der Abschleppdienst das Fahrzeug von den Gleisen ziehen. In dieser Zeit musste die Zugstrecke in beide Richtungen komplett gesperrt werden. Gegen 5 Uhr habe der Abschnitt zwischen Rosenheim und Salzburg wieder freigegeben werden können, sagt Rainer Scharf, Pressesprecher der Bundespolizei Rosenheim.

Julian Baumeister

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