Tötungsdelikt in Bad Aibling bleibt mysteriös

von Redaktion

Fall Eman E. Rätsel um Kinderrad besteht weiter – Anwohnerbefragung bringt offenbar Ergebnisse

Bad Aibling – Die Polizei äußert sich nur vorsichtig. Und damit spärlich. „Es handelt sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren“, sagt Daniel Katz als Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd zu den meisten Fragen des OVB, „und zu diesem Punkt kann keine Auskunft gegeben werden.“

Ehemann des Opfers
sitzt weiter in U-Haft

Zum Beispiel zur Frage, ob der in U-Haft sitzende Ehemann der getöteten Ägypterin ein Geständnis abgelegt hat. Oder wie er überhaupt in dringenden Tatverdacht geriet, ob Gutachten über die psychische Verfassung des Verdächtigen in Auftrag gegeben wurden: Was an Täterwissen in solchen Informationen stecken könnte, wollen die Ermittler bewahren. Dabei schien zu Beginn die Angelegenheit klar zu sein. Im November 2024 war die Ägypterin Eman E., Mutter von drei Kindern und in Bad Aibling wohnend, als vermisst gemeldet worden. Am 17. Juni 2025 wurde ihre Leiche in einem Wald bei Ellmosen entdeckt. Als dringend tatverdächtig wurde schnell ihr Ehemann ausgemacht. Er sitzt seitdem in U-Haft. Zumindest scheinen sie in einigen Punkten vorangekommen zu sein. Die Polizei hatte im Laufe des Sommers einige Male den Wald nach Spuren abgesucht. Mit den Ergebnissen scheint sie zufrieden zu sein. Weitere Aktionen seien nicht mehr beabsichtigt, sagte Katz. Laut früheren Auskünften hatte die Polizei Gegenstände gefunden, die möglicherweise mit der Gewalttat zusammenhängen. Seit die sterblichen Überreste der Mutter Mitte Juni aufgefunden worden waren, hatten zwei ganz bestimmte Gegenstände die Ermittler vor Rätsel gestellt: ein Kinder-Mountainbike und ein gelb-grüner Helm, beide nur ein paar Meter vom Fundort der Leiche entfernt. „Durch die Öffentlichkeitsfahndung konnten Hinweise auf die Herkunft von Helm und Fahrrad erlangt werden, welche nun Gegenstand der Ermittlungen sind“, sagte Katz dem OVB. Die Polizei hatte im August Menschen befragt, die in der Nähe des Fundorts der Leiche wohnen. In Ellmoosen, Thann, Thalacker, Jarezöd und Moos wurden Anwohner befragt, ob sie – womöglich unbewusst – Beobachtungen gemacht haben, die zur Klärung der Gewalttat führen können. Ziel sei die „Erlangung von Hinweisen zu möglichen verdächtigen Wahrnehmungen in der Nähe des Leichenfundorts“ gewesen. Offenbar brachte auch diese Befragung Informationen. Landet der Fall bald vor Gericht? Womöglich ja – wegen der Überprüfung der U-Haft.

Ein Gerichtstermin
könnte nötig werden

Gesetzlich ist geregelt, dass Untersuchungshaft sechs Monate nicht überschreitet. Eine Verlängerung ist aber in bestimmten Fällen möglich, etwa bei besonderen Schwierigkeiten der Ermittlungen. Oder wenn besonders viele Zeugen befragt werden müssen, wie im Fall Hanna. Eine Verlängerung muss das Oberlandesgericht in München genehmigen. Das könnte Mitte Dezember der Fall sein. Freilich könnte der Ehemann schon vorher eine Überprüfung beantragen.

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