Oberaudorf – Der zweite Euregio-Inntal-ÖPNV-Gipfel hat im Kursaal Oberaudorf Vertreter aus Bayern und Tirol jüngst zur Diskussion über die grenzüberschreitende Mobilität im Inntal zusammengeführt. Laut Angaben der Euregio Inntal kamen rund 70 Teilnehmer aus Politik, Verwaltung, Verkehrsbetrieben, Tourismusverbänden und Fachinstitutionen, um aktuelle Entwicklungen im öffentlichen Nahverkehr zu erörtern.
Besseres Angebot führt
zu steigender Nachfrage
Euregio-Inntal-Präsidentin Barbara Schwaighofer zeigte sich erfreut über das große Interesse an der Veranstaltung und betonte: „Mit Veranstaltungen wie dieser können wir die Zusammenarbeit zwischen politischen Vertretern und Fachstellen noch enger gestalten.“ Auch der Bürgermeister von Oberaudorf, Matthias Bernhard, unterstrich die Bedeutung des ÖPNV für die Region.
Er verwies auf die Integration der Bahnhöfe Oberaudorf und Kiefersfelden in das KlimaTicket Tirol, die zu deutlich steigenden Fahrgastzahlen geführt habe. „Wir sehen an diesem Beispiel, dass die Bürgerinnen und Bürger einen ÖPNV brauchen, der sich an ihrer Lebensrealität orientiert – nicht an Ländergrenzen“, so Bernhard.
Zu den Gästen zählten unter anderem der Tiroler Mobilitätslandesrat René Zumtobel, Landrat Otto Lederer aus Rosenheim, Oberbürgermeister und Euregio-Vizepräsident Andreas März, Ministerialrat Arne Kuder vom Staatsministerium für Verkehr sowie Herbert Haberl, stellvertretender Bezirkshauptmann von Kufstein. In ihren Grußworten hoben sie die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor. René Zumtobel erklärte: „Mobilität endet nicht an Grenzen! Wesentlich bei grenzüberschreitenden Öffi-Angeboten sind unsere Partner in der Region, die in enger Zusammenarbeit Ideen konkrete Lösungen erarbeiten und am Ende auch attraktive Angebote für die Menschen in den Grenzregionen schaffen.
Die Euregio Inntal ist Teil dieser vertrauensvollen Partnerschaft und wird uns auch bei den weiteren Vorhaben unterstützen, um Tirol und Bayern bei den Öffi-Angeboten noch enger zu vernetzen.“
Landrat Lederer ergänzte: „Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist entscheidend, um den ÖPNV im Inntal weiter zu verbessern. Wenn wir Mobilität neu und gesamtheitlich denken, haben wir die Chance, eine echte Verlagerung zu erwirken sowie die hohe Lebensqualität in unserer Region und die Arbeitsplätze zu sichern.“
Auch Oberbürgermeister Andreas März hob hervor: „Es freut mich sehr, dass eine so hochkarätige Veranstaltung im Rahmen der Euregio Inntal stattfindet. Gerade das gute Vernetzen und Miteinander über die Grenzen hinweg ist wichtig, um auch in finanziell oft schwierigen Zeiten das Beste für den ÖPNV in unserer Region herauszuholen.“
Alpenregion wächst im
Mobilen zusammen
Im weiteren Verlauf der Tagung gaben Experten aus Bayern und Tirol Einblicke in verschiedene Aspekte der Mobilität. Themen waren unter anderem die Verbindung von Tourismus und Mobilitätsplanung, innovative Buslinien wie der Alpenbus, grenzüberschreitendes Mobilitätsmanagement, die Ausweitung von Tarifstrukturen im MVV sowie flexible, digitale Mobilitätslösungen. Das Forschungsprojekt „DUnaMoT“ der Technischen Hochschule Rosenheim widmet sich dem Mobilitätsverhalten von Touristen im Grenzraum, um klimafreundlichere Angebote zu fördern.
Euregio-Inntal-Geschäftsführerin Esther Jennings bedankte sich abschließend bei allen Beteiligten und betonte: „Die zahlreichen Fachinputs und die hervorragende Zusammenarbeit auf allen Ebenen zeigen, wie groß das gemeinsame Engagement für einen starken, grenzüberschreitenden ÖPNV ist.“ Der nächste Euregio-ÖPNV-Gipfel ist für 2026 in Tirol geplant.