Entscheidung für die Liebe

von Redaktion

Zwischen Himmel und Erde

Warum wir vor lauter News die Nachrichten übersehen, erklärt die Neurowissenschaftlerin Maren Urner in ihrem Buch „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“. Sie legt dar, dass sich unser menschliches Gehirn in der Verarbeitung von Informationen seit der Steinzeit nicht groß verändert hat. Ob beim Zeitung lesen neben dem Frühstück, abends vor dem Schlafengehen im Fernsehen oder den ganzen Tag über im Liveticker der Online-Portale: Der Welt scheint es schlecht zu gehen wie nie zuvor. Mit der Perspektive, dass es zukünftig nur noch schlimmer wird. Ohne dass es uns bewusst ist, wird unser Gehirn dabei gestresst und in einen dauerhaften Angstzustand versetzt. Wir bleiben hilflos zurück, weil wir uns keinen echten Überblick mehr verschaffen können. Die Wissenschaftlerin fordert, auch den positiven Entwicklungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Nur so wäre die Menschheit fähig, die wirklich entscheidenden Herausforderungen zu filtern und anzupacken. Persönlich bin ich der Überzeugung, das gilt in gleicher Weise für unser eigenes Leben. „Wenn du zehn Probleme auf der Straße auf dich zukommen siehst, kannst du sicher sein, dass neun in den Graben fahren, bevor sie dich erreichen.“ Calvin Coolidge, der 30. Präsident der USA hat diesen hoffnungsvollen Satz geprägt. Auch die Lesungen der Bibeltexte sind in den letzten Wochen des Kirchenjahres oft düster, aber ein roter Faden zieht sich durch: Das Leben braucht zwar eine klare Entschiedenheit für die Liebe und das Gute – aber dann sind wir immer für die Fülle des Lebens bestimmt.

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