„Was einer nicht schafft, das schaffen viele“

von Redaktion

Landrat Otto Lederer würdigt Arbeit der Bürgerstiftung Rosenheimer Land zum 20-jährigen Bestehen

Rosenheim – „Mitbestimmung gehört zur Demokratie“, so Otto Lederer in seinem Grußwort zur Jubiläumsfeier der Bürgerstiftung Rosenheimer Land. Um die Demokratie macht sich der Landrat Sorgen. Unter 167 Ländern gebe es nur noch 25 echte Demokratien. Es sei daher wichtig, die Mitbestimmung der Menschen in Genossenschaften, die schon älter sei als die Demokratie, zu erhalten und zu fördern. Mit ihrem Motto „Einer für alle, alle für einen“ seien die Genossenschaften auf dem richtigen Weg. In diesem Sinne sei auch die Gründung der Bürgerstiftung Rosenheimer Land zu sehen, die es Menschen ermögliche, die Entwicklung der Gesellschaft mitzubestimmen.

Gegründet worden ist die Stiftung auf Initiative von Konrad Irtel am 24. Oktober 2005 durch die damalige Raiffeisenbank Rosenheim. Als Gründungsdatum wird die Anerkennung durch die Regierung von Oberbayern genommen, die durch eine von Regierungspräsident Christoph Hillenbrand am 16. November 2005 unterzeichnete Urkunde belegt ist. Als Grundstockvermögen brachte die Bank damals 500.000 Euro ein. Heute beträgt das Grundstockvermögen 3,2 Millionen Euro, in denen auch das Vermögen von vier Treuhandstiftungen in Höhe von 934.500 Euro enthalten ist. Damit ist sie eine der 100 größten Bürgerstiftungen in Deutschland.

Die vier Treuhandstiftungen sind die „Lohberger- Reydon-Stiftung“, die „Volksbank-Raiffeisenbank- Chiemsee-Stiftung“, die „Konrad-und-Maria-Irtel-Stiftung“ und die jüngst hinzugekommene „Pruttinger Dorfstiftung“.

Das Kapital bleibt erhalten, für die Förderung der Stiftungsziele werden nur die Erträge verwendet. Das Fördervolumen in den 20 Jahren betrug insgesamt 495.037 Euro, wovon 104.096 Euro auf die Treuhandstiftungen entfallen. Mit dem Geld wurden 250 Projekte gefördert, unter anderem in den Bereichen Bildung, Jugend, Seniorenhilfe, Umwelt und Kultur. Die Stiftung dient damit „dem Wohl der mehr als 325.000 Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis Rosenheim“, so der stellvertretende Vorsitzende Mirko Gruber. Die Bündelung von Kräften in Genossenschaften und Bürgerstiftungen würde einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten: „Was einer nicht schafft, das schaffen viele.“ In diesem Sinne unterstützt die Bank auch die Bürgerstiftung durch die Übernahme von Verwaltungstätigkeit und Beratung für Zustifter. Diese seien erwünscht, denn „eine Stiftung ist nie fertig“, so Gruber.

Organisationen, die den Stiftungszielen entsprechend tätig sind, können unter vb-rb.de/buergerstiftung-rosenheimer-land einen Förderantrag stellen.

Alfred Schubert

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