Lacrima

„Gibt es im Himmel Schokolade?“

von Redaktion

Totensonntag Wie Bettina Wimmer Kindern beim Trauern hilft

Wasserburg – Am morgigen 23. November ist Totensonntag. Ein Tag, an dem verstorbenen Angehörigen gedacht wird. Besonders für Kinder kann dieser Tag belastend sein. Das Johanniter-Trauerzentrum Lacrima unter der Leitung von Bettina Wimmer rät zum Umgang mit trauernden Kindern zu ehrlichen Worten und tröstlichen Ritualen. Umschreibungen wie „Oma ist eingeschlafen“ sollten vermieden werden, da sie bei Kindern Ängste, etwa vor dem Einschlafen, auslösen können.

Eltern sollten Kinder an Gedenktagen wie dem Totensonntag einbeziehen, anstatt sie aus einem Schutzreflex heraus auszuschließen. Gemeinsame Rituale wie das Anzünden einer Kerze, das Erzählen einer Geschichte oder ein Grabbesuch helfen Kindern, da sie das Unsichtbare sichtbar machen und Halt geben. Kinder lernen am Vorbild der Erwachsenen auch das Trauern. Erwachsene müssen keine Angst haben, Kinder zu überfordern, so Wimmer. Diese zeigen deutlich, wenn es ihnen zu viel wird, indem sie plötzlich das Thema wechseln oder ins Spiel übergehen. Dies ist ein normaler Verarbeitungsschritt, den Erwachsene respektieren sollten.

Wie man mit Kindern über den Tod spricht, hängt vom Alter ab. Wimmer empfiehlt, sich von den konkreten Fragen der Kinder leiten zu lassen und ehrlich sowie kindgerecht zu antworten. Eine mögliche Erklärung unterscheidet zwischen dem toten Körper als schmerzloser Hülle und der Seele oder dem Leben, das diesen verlassen hat.

Wenn Erwachsene eine Antwort nicht wissen, ist ein „Ich weiß es nicht“ völlig in Ordnung. Bei Fragen wie „Gibt es im Himmel Schokolade?“ ist es oft hilfreicher, die Frage an das Kind zurückzugeben und nach dessen eigener Vorstellung zu fragen. Wichtiger als die „richtige“ Antwort ist es, präsent zu sein und im Gespräch zu bleiben.

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